
Dank Ergebnisverbesserungen in der Stahl- und Aufzugssparte hat ThyssenKrupp seine Erwartungen nach oben geschraubt. "Unsere Maßnahmen zur Performance-Verbesserung greifen und wir kommen beim Konzernumbau voran", sagte Vorstandschef Heinrich Hiesinger am Dienstag. Für das Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende September) peilt der Industriekonzern nun einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro an. Bislang hatte Hiesinger mindestens 1,5 Milliarden Euro nach 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr in Aussicht gestellt.
ThyssenKrupp in Zahlen
2013/2014: 41,3 Milliarden Euro
2012/2013: 39,8 Milliarden Euro
Quelle: Geschäftsberichte
2013/2014: 1,333 Milliarden Euro
2012/2013: 0,517 Milliarden Euro
2013/2014: 3,2 Prozent
2012/2013: 1,3 Prozent
2013/2014: 0,195 Milliarden Euro
2012/2013: -1,576 Milliarden Euro
2013/2014: -0,254 Milliarden Euro
2012/2013: -0,625 Milliarden Euro
2013/2014: 0,11 Euro je Aktie
2012/2013: 0,00 Euro je Aktie
Vorschlag an die Hauptversammlung
2013/2014: 3,488 Milliarden Euro
2012/2013: 5,038 Milliarden Euro
2013/2014: 3,199 Milliarden Euro
2012/2013: 2,512 Milliarden Euro
Der operative Gewinn stieg im zweiten Quartal um rund ein Drittel auf 405 Millionen Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit 379 Millionen Euro gerechnet. Unter dem Strich verdiente der Konzern allerdings mit 48 Millionen Euro 221 Millionen Euro weniger als vor Jahresfrist. Vor einem Jahr hatte ThyssenKrupp noch von einem Buchgewinn aus dem Verkauf seines US-Stahlwerks profitiert. Diesmal musste der Konzern beim Verkauf der Edelstahltochter VDM eine Abschreibung von mehr als 100 Millionen Euro vornehmen.
Geringere Verluste im amerikanischen Stahlgeschäft
Im europäischen Stahlgeschäft konnte ThyssenKrupp von Januar bis Ende März den operativen Gewinn auf 113 Millionen Euro fast verdoppeln. Dies war allerdings vor allem den Kostensenkungen zu verdanken. Die Stahlkocher in Duisburg haben unter anderem ihre Wochenarbeitszeit reduziert. Auch in der als Ertragsperle geltenden Aufzugssparte legte ThyssenKrupp zu. Im lange Zeit kriselnden amerikanischen Stahlgeschäft fiel der Fehlbetrag etwas geringer aus als zuletzt.
Der Stahlindustrie machen Überkapazitäten und der Preisdruck zu schaffen. Weltmarktführer ArcelorMittal hatte in der vergangenen Woche seine Jahresprognose leicht nach unten gesenkt. Der deutsche Branchenzweite Salzgitter legt am Mittwoch seine Zahlen vor.