Thyssenkrupp Tata Steel Thyssenkrupp kämpft mit dem nächsten Top-Manager-Problem

Thyssenkrupp Tata Steel: Wer wird Chef? Quelle: dpa

Gerade erst wurde der bisherige Aufzugs-Chef Schierbeck geschasst, schon steht Thyssenkrupp vor dem nächsten Personalproblem: Wer soll das geplante Stahl-Gemeinschaftsunternehmen Thyssenkrupp Tata Steel führen?

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Nach dem überraschenden Rauswurf von Andreas Schierenbeck, Vorstand der Aufzugssparte, hat Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff das nächste Top-Manager-Problem. Kerkhoff streitet mit seinem indischen Partner Tata darüber, wer das geplante Stahl-Gemeinschaftsunternehmen Thyssenkrupp Tata Steel führen soll.

Die Essener wollen ihren Stahlchef Andreas Goss auf den Chefsessel des neuen deutsch-indischen Stahlriesen mit Sitz in Amsterdam heben. Goss stößt aber auf massiven Widerstand beim indischen Partner, heißt es in Unternehmenskreisen. Der 54-jährige Manager hat zwar die Kosten der Stahlsparte erfolgreich gedrückt, indem er in Zusammenarbeit mit den Betriebsräten diverse Sparprogramme durchzog. Den Indern allerdings passe die angeblich hemdsärmelige und lautstarke Mentalität des gebürtigen Bayern und Ex-Siemens-Managers überhaupt nicht.

Goss selbst komme mit der distanzierten indischen Managementkultur nicht klar, heißt es in Branchenkreisen. Der Stahlmanager soll für den Top-Job beim Joint Venture vor allem den Rückhalt von Personalvorstand Oliver Burkhard genießen, weniger den von Kerkhoff. Der könne sich auch einen anderen an der Spitze des neuen Stahlriesen vorstellen, sagen Insider. Das sechsköpfige Führungsteam von Thyssenkrupp Tata Steel soll zur Hälfte aus Deutschen und Indern bestehen. Über die Personalie sei noch nicht entschieden, die Gespräche mit den Indern liefen noch, hieß es in Essen.

Statt Goss könnte Kerkhoff auch Premal Desai, Finanzchef der Stahlsparte, nach Amsterdam schicken. Desai hat eine indische Mutter. Dann wäre die Karriere von Goss bei Thyssenkrupp wohl beendet. Die EU-Kommission will die geplante Stahlfusion bis spätestens Mitte März 2019 prüfen. Mit Auflagen sei zu rechnen, heißt es aus Brüssel.

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