Thyssenkrupp und Tata Stahlfusion: Betriebsratschef Back lehnt Pläne ab

Die Fusionsgespräche von Thyssenkrupp und Tata Steel befinden sich laut Konzernsprecher auf der Zielgeraden. Eine Einigung über die Stahlfusion sei noch im September möglich.

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So gut wie in trockenen Tüchern: Die Fusion von Thyssenkrupp und Tata. Quelle: dpa

Thyssenkrupp steht nach eigenen Angaben vor einer Fusion der Stahlsparte mit dem Konkurrenten Tata Steel. Die Gespräche verliefen konstruktiv und die Verhandlungen seien auf der Zielgeraden, sagte ein Konzernsprecher am Montag. Man erwarte die Zustimmung der Gremien, eine Einigung sei noch in diesem Monat möglich. Er bestätigte damit einen Bericht des "manager-magazin". Die Konzerne verhandeln seit anderthalb Jahren über die Fusion zum zweitgrößten Stahlkonzern Europas.

Der Konzern hatte eine für den Dienstag geplante Sitzung des Aufsichtsrats verschoben. Hintergrund seien die aktuellen Gespräche über strategische Optionen. Der ursprünglich für diese Woche vorgesehene Beschluss des Aufsichtsrats könnte nun voraussichtlich am 23. oder 24. September erfolgen, berichtete das Magazin unter Berufung auf Verhandlungskreise. Es seien noch „kleinere Details“ zu klären.

Ein Treffen zwischen Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger und Tata-Eigner Ratan Tata habe vor zwei Wochen den Durchbruch bei den seit dem vergangenen Jahr laufenden Gesprächen gebracht, hieß es. Auch die Anteilseigner unterstützten den Plan. Der Zusammenschluss gelte als einzige Option, die Synergien ermögliche und Wert schaffe, sei bei einem Treffen im Mai festgestellt worden. Hiesinger hatte in der Vergangenheit immer wieder auf Überkapazitäten im Stahlmarkt hingewiesen.

Eine mögliche Fusion der Stahlsparte von Thyssenkrupp und dem indischen Stahlkocher Tata geht in die entscheidende Phase. Bereits kommende Woche könnte Thyssenkrupp eine Absichtserklärung zur Fusion abgeben.
von Andreas Macho

Günter Back, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates von Thyssen-Krupp-Steel, hielt dagegen an seiner Ablehnung der Pläne fest. Er sehe „klare Parallelen“ zu der Fehlentscheidung in Brasilien, sagte Back. Die Stahlinvestition in Amerika hatte den Konzern in eine existenzbedrohende Krise gestürzt. Die Belegschaft werde ihren Widerstand fortsetzen, kündigte Back an.

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