Toshiba US-Atomtochter auf dem Weg in die Insolvenz

Toshiba steckt wegen Abschreibungen in Milliardenhöhe auf die US-Atomsparte Westinghouse tief in der Krise. Laut einem Agenturbericht will der Konzern am 31. März über ein Insolvenzverfahren für die Tochter starten.

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Der japanische Konzern selbst befindet sich nach Affären um Bilanzmanipulationen sowie Abschreibungen auf dem US-Atomgeschäft in der Krise. Quelle: Reuters

Tokio Der angeschlagene japanische Industriekonzern Toshiba will einem Agenturbericht zufolge am 31. März seine US-Atomtochter über ein Insolvenzverfahren aus der Krise führen. Das Unternehmen habe die Banken über die Pläne informiert, noch im März Gläubigerschutz für die Sparte Westinghouse zu beantragen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuter uns Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen am Freitag. Die Belastungen dadurch würden auf eine Billion Yen (umgerechnet 8,3 Milliarden Euro) im laufenden Geschäftsjahr beziffert.

Toshiba erklärte, der Konzern wolle sich derzeit noch nicht zu der Thematik äußern. Über eine Insolvenz müsse der Verwaltungsrat entscheiden. Zuletzt war auch von einem Verkauf der Mehrheit an Westinghouse die Rede.

Toshiba steckt nach einer Affäre um jahrelange Bilanzmanipulationen und wegen Abschreibungen in Milliardenhöhe auf das US-Atomgeschäft tief in der Krise. Bei Westinghouse liefen Kosten für übernommene AKW-Projekte aus dem Ruder. Um an frisches Geld zu kommen, soll die profitable Chipsparte verkauft werden. Mit den Einnahmen will sich Toshiba einen finanziellen Puffer schaffen und so die Kreditwürdigkeit sichern.

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