
Berlin Die Unternehmen in Deutschland suchen trotz der befürchteten Konjunkturflaute händeringend nach neuem Personal. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA) sank im Oktober minimal auf 169 und bleibt damit nur einen Punkt unter seinem Rekord von 170 Zählern im September. „Die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland bleibt damit - trotz zahlreicher Unsicherheiten auf den internationalen Finanzmärkten - aktuell auf hohem Niveau“, erklärte die BA am Montag. Neben der immer noch stabilen wirtschaftlichen Lage nannte die Behörde zwei Gründe dafür: Einerseits gehe das Beschäftigungsplus der vergangenen Jahre auch mit mehr offenen Stellen einher. „Zum anderen gelingt es Unternehmen nicht immer auf Anhieb, ihre Stellen zeitnah erfolgreich zu besetzen.“
Großen Bedarf gebe es weiter bei Zeitarbeitsfirmen, die gut jede dritte Arbeitsstelle meldeten. Auch im Groß- und Einzelhandel, in der Bauvorbereitung, in der Gastronomie oder im Gesundheits- und Sozialwesen suchten die Unternehmen viele Mitarbeiter.
Ökonomen erwarten in den kommenden Monaten eine deutliche Abkühlung der Konjunktur in Deutschland. Viele sagen einen Stillstand voraus, Pessimisten schließen eine Rezession nicht aus. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt hinkt der Konjunktur aber traditionell hinter her. Im Oktober dürfte die Zahl der Arbeitslosen weiter gesunken sein, Experten erwarten rund 2,7 nach knapp 2,8 Millionen im September. Bereinigt um jahreszeitliche Schwankungen rechnen von Reuters befragte Analysten mit einem Rückgang um rund 10.000. Die Bundesagentur legt die Daten am Dienstag in Nürnberg vor.