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Umbau beim Chemieriesen CEO Zachert packt bei Lanxess an

Der Chemiespezialist Lanxess soll mit Kosteneinsparungen, Stellenabbau und Partnerschaften wieder flott gemacht werden. Jetzt kündigte Vorstandschef Matthias Zachert erste Maßnahmen an.

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Der neue Vorstandsvorsitzende der Lanxess AG, Matthias Zachert, hatte seinen ersten großen Auftritt. Quelle: dpa

Der angeschlagene Spezialchemiekonzern Lanxess steht vor einer grundlegenden Neuausrichtung. Bei der Vorlage der Quartalszahlen kündigte der neue Vorstandschef Matthias Zachert jetzt erste Schritte an, um das Unternehmen wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Dazu gehört auch der Abbau von Jobs, vor allem in der Verwaltung.

Wie viele der derzeit weltweit 17.000 Stellen bei Lanxess auf der Kippe stehen, sagte Zachert nicht. Darüber hinaus prüft der Vorstand derzeit Schließungen von Produktionsanlagen, insbesondere in der Kautschuk-Sparte.

„Jetzt wollen wir uns neu ausrichten und uns wieder beleben“, sagte der Vorstandschef, der seit Anfang April an der Konzernspitze steht. Wegen der Schieflage und unterschiedlicher Vorstellungen über die Konzernstrategie hatte sein Vorgänger Axel Heitmann Ende Februar Lanxess überraschend verlassen. Im vergangenen Jahr rutschte das Unternehmen, das vor zehn Jahren aus einer Abspaltung des Bayer-Konzerns entstanden war, mit rund 160 Millionen Euro in die Verlustzone. Im ersten Quartal stand allerdings wieder ein Gewinn von 25 Millionen Euro in den Büchern.

Neben den Maßnahmen will Zachert künftig Lanxess auch für strategische Partnerschaften bis hin zu Joint Ventures öffnen. Weitere Details will das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte bekanntgeben.

Zachert ist bei Lanxess kein Unbekannter. In der Zeit von 2004 bis 2011 war der 47-Jährige Finanzvorstand des Unternehmens und wechselte dann in gleicher Position zum Pharmahersteller Merck KGaA. Die Abtrennung von Bayer, der Börsengang 2005 und der Umbau des Konzerns zu einem schnell wachsenden Branchenriesen, hat er maßgeblich mitgetragen.

Nun räumte er ein, dass in der Vergangenheit auch Fehler gemacht wurden. Ein Unternehmen in der zyklischen Chemieindustrie dürfe nicht zu stark auf Beschleunigung setzen. Dennoch zeigte sich Zachert zuversichtlich, den Chemiespezialisten aus dem „Tal der Tränen“ herausführen zu können. Lanxess sei ein erfolgreiches Unternehmen, das seinen Platz in der Industrie gefunden habe. Aber die Zeit des Umbaus werde nicht einfach. Es werde hier und da durch die Kosten der Neuausrichtung rote Zahlen geben, meinte er die Adresse von Aktionären und Investoren gerichtet. „Denn wo gehobelt wird, fallen Späne.“

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