Klimaneutral wollen viele sein, und zwar möglichst schnell: 70 Prozent der Unternehmen in Deutschland planen, bereits 2030 klimaneutral zu wirtschaften. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Unternehmensberatung Horváth, die der WirtschaftsWoche exklusiv vorliegt. An der Umfrage nahmen Vorstände, Manager und Managerinnen aus 148 deutschen Unternehmen teil, über die Hälfte davon macht einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro im Jahr.
Das klingt nach ehrgeizigen Zielen. Doch die Umfrage zeigt auch: An der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele hapert es noch.
Bei der Frage nach den strategischen Prioritäten für das mittelfristige und langfristige Wachstum sahen 50 Prozent der Befragten Nachhaltigkeit als sehr wichtigen Faktor an – doch damit landet das Thema nur auf Rang drei, nach dem Thema Cybersicherheit (für 65 Prozent der Befragten sehr wichtig) und der digitalen Transformation (58 Prozent).
Über 40 Prozent der Unternehmen haben ihren Weg in Richtung eines nachhaltigen Geschäftsmodells noch nicht begonnen oder müssen den eigenen CO2-Fußabdruck erst noch ermitteln. Über die Hälfte hat ein Zielbild vor Augen oder steuert das Unternehmen auch bereits nach einer solchen Strategie. Doch nur acht Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen bereits über ein Geschäftsmodell verfügt, das dem Zielbild der ökologischen Nachhaltigkeit entspricht.
Das könnte auch daran liegen, dass es an Anreizmodellen fehlt: Erst bei 22 Prozent der befragten Unternehmen sind die Gehälter von Managern und Managerinnen bereits mit den Nachhaltigkeitszielen verknüpft.
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