Unkrautvernichter US-Behörde EPA nimmt Bayer-Herbizid Dicamba unter die Lupe

Das umstrittene Herbizid soll unangemessene Risiken für andere Nutzpflanzen darstellen. Weitere Beschränkungen wären ein Schlag ins Kontor für Bayer.

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Die US-Umweltbehörde EPA nimmt das umstrittene Herbizid Dicamba von Bayer unter die Lupe. Die EPA prüft nach eigenen Angaben vom Dienstag, ob Dicamba auf gentechnische gewappnete Sojabohnen und Baumwollpflanzen gesprüht werden kann, ohne dabei unangemessene Risiken für andere Nutzpflanzen darzustellen.

Das Herbizid gehört zur Produktpalette des Leverkusener Bayer-Konzerns seit der Übernahme von Monsanto. Bayer war in den vergangenen Jahren mit einer Welle von Beschwerden und Klagen wegen Dicamba konfrontiert.

Der Unkrautvernichter war in die Schlagzeilen geraten, da eine neue Zusammensetzung nach Aussagen von Landwirten zu Schäden an deren Ernte führte. Nach Einschätzung von Experten verflüchtigte sich Dicamba, trieb über die Felder und erreichte so auch Nutzpflanzen, die nicht dagegen gentechnisch gewappnet waren.

Die EPA hat nach eigenen Angaben in diesem Jahr rund 3500 Berichte erhalten, wonach mehr als 4000 Quadratkilometer mit nicht-Dicamba-toleranten Sojabohnen angeblich beschädigt wurde, als die Chemikalie sich von ihrer Anwendungsstelle verflüchtigte. Bäume und Reis hätten ebenfalls Schäden davongetragen, teilt die Behörde mit.

Die EPA ziehe alle ihre Optionen in Betracht, um künftige Vorfälle, die in Zusammenhang mit Dicamba stünden, zu untersuchen. Im vergangenen Jahr hatte die Behörde die Anwendung des Herbizids eingeschränkt. Die Zulassung von Dicamba wurde damals um weitere fünf Jahre verlängert.

Weitere Beschränkungen für Dicamba wären ein Schlag ins Kontor für Bayer. Von dem Konzern war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

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