
München/Frankfurt Im Kampf um die Zukunft des insolventen Druckmaschinenherstellers Manroland hat die Gewerkschaft IG Metall für diesen Donnerstag zu Demonstrationen an drei großen Standorten aufgerufen. Bereits am Morgen zogen laut Gewerkschaft rund 1700 Mitarbeiter des Roland-Werkes in Offenbach vor die Frankfurter Niederlassung der Allianz, dem Haupteigner von Manroland. Die Polizei zählte rund 1000 Demonstranten. „Wir kämpfen dafür, dass Manroland in Offenbach eine Zukunft hat“, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Armin Schild auf der Kundgebung. Weitere Kundgebungen waren für den Nachmittag am Manroland-Stammsitz in Augsburg sowie in Plauen geplant.
Der weltweit drittgrößte Druckmaschinenproduzent hatte in der vergangenen Woche Insolvenzantrag gestellt, nachdem die Eigentümer Allianz und MAN dem angeschlagenen Unternehmen den Geldhahn zugedreht hatten. Im Offenbacher Werk von Manroland arbeiten rund 1.900 Menschen.
Die Mitarbeiter warteten in Frankfurt auf die Mitteilung, ob das Unternehmen den dringend benötigten Massekredit erhalten würde. Mit ihm soll der Geschäftsbetrieb auch während der Insolvenz weiterlaufen. Nach Auskunft eines Sprechers von Insolvenzverwalter Werner Schneider war eine Entscheidung jedoch frühestens für den Nachmittag oder erst für den Freitag zu erwarten. Der IG Metall-Vorsitzende Berthold Huber kritisierte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), der seiner Meinung nach tatenlos zusehe, wie Arbeitsplätze bei Manroland und tausende weitere in der Druckmaschinen-Industrie auf der Kippe stünden.