Ursula Gather Krupp-Stiftung stellt sich gegen Zerschlagung von Thyssen-Krupp

Nach den Rücktritten an der Konzernspitze von Thyssen-Krupp bezieht Ursula Gather, die Vorsitzende der Krupp-Stiftung, Stellung.

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Der Essener Konzern war in den vergangenen Wochen von Rücktritten an der Konzernspitze erschüttert worden. Quelle: dpa

Düsseldorf Die Chefin des größten Thyssen-Krupp-Aktionärs will den kriselnden Essener Konzern nicht zerteilen. „Eine Zerschlagung des Unternehmens wird es mit mir nicht geben“, sagte die Vorsitzende der Krupp-Stiftung, Ursula Gather, dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ laut einer am Freitag veröffentlichten Vorabmeldung.

„Sichere Arbeitsplätze“ sowie die „Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft“ hätten Vorrang, zitierte das Blatt sie weiter. Die Stiftung hält rund 21 Prozent an dem Essener Mischkonzern, gefolgt vom schwedischen Finanzinvestor Cevian mit 18 Prozent.

Thyssen-Krupp war in den vergangenen Wochen von Rücktritten an der Konzernspitze erschüttert worden. Konzernchef Heinrich Hiesinger hatte das Handtuch geworfen, Aufsichtsratschef Ulrich Lehner scheidet zum Monatsende aus dem Amt. Gather war dadurch unter Druck geraten.

Lehner hatte in seinem Rücktrittsschreiben neben den Aktionären Cevian und Elliott auch die Stiftung kritisiert. „Das Vertrauen der großen Aktionäre und ein gemeinsames Verständnis im Aufsichtsrat über die strategische Ausrichtung von Thyssen-Krupp waren Grundlage meiner Arbeit und Voraussetzung für mein Versprechen an Berthold Beitz, das Unternehmen im Interesse von Aktionären, Mitarbeitern und Kunden erfolgreich weiterzuentwickeln“, hatte er mit Blick auf die 2013 verstorbene Unternehmenslegende erklärt. „Das ist heute nicht mehr gegeben.“

Der Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Thomas Hechtfischer, hatte gefordert, die Stiftung und Gather müssten dringend deutlich machen, welche Strategie Thyssen-Krupp einschlagen soll. Arbeitnehmer-Vertreter hatten vor einer Zerschlagung gewarnt – etwa vor einer Abtrennung der lukrativen Aufzugssparte.

Sie könne nicht verstehen, dass sie an dem Führungschaos schuld sein solle, sagte Gather dem „Spiegel“. Die Vorwürfe, die gegen die Krupp-Stiftung und sie erhoben würden, seien „unberechtigt und schmerzhaft“.

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