Nach einem tödlichen Unfall hat ein US-Gericht den Autobauer Ford zu einer Zahlung von 1,7 Milliarden Dollar (rund 1,6 Milliarden Euro) verurteilt. Die Entscheidung hätten Geschworene im Bezirk Gwinnett County im Staat Georgia schon Ende vergangener Woche gefällt, teilte Anwalt James Butler Jr. am Sonntag mit. Er vertrat die zwei Kinder eines Ehepaars, das im April 2014 bei einem Unfall in einem Pickup von Ford ums Leben gekommen war. Der Wagen hatte sich dabei überschlagen.
In einer Zivilklage der Kinder wurde die Tragödie auf mutmaßlich gefährlich defekte Dächer von Ford-Pickups zurückgeführt.
Anwälte der Kläger reichten Beweise aus fast 80 ähnlichen Unfällen mit Todes- oder Verletzungsfolge ein, bei denen Dächer der Wagen zerdrückt wurden, wie Butlers Kanzlei mitteilte. Man müsse mit mehr Todesfällen und schweren Verletzungen rechnen, da Millionen dieser Trucks auf den Straßen unterwegs seien. Dass nun Strafschadenersatz zuerkannt worden sei, werde hoffentlich als Warnung an Menschen dienen, die diese Wagen steuerten, die von Ford verkauft worden seien.
Ein Repräsentant des Autobauers kündigte an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Dass Ford und Ingenieure des Unternehmens auf unverantwortliche und vorsätzliche Weise Kunden in Gefahr gebracht hätten, sei schlicht nicht der Fall.