US-Pharmakonzern Corona-Impfstoff lässt bei Pfizer die Kassen klingeln

Die Amerikaner hatten im Frühjahr 2020 eine Partnerschaft mit Biontech über die Entwicklung und Vermarktung des Covid-19-Impfstoff des deutschen Unternehmens außerhalb Chinas vereinbart. Quelle: REUTERS

Das US-Unternehmen Pfizer legt glänzende Quartalszahlen vor. Zu verdanken hat der Pharmakonzern dies zu einem Großenteil dem Covid-19-Impfstoff, den er gemeinsam mit dem deutschen Unternehmen Biontech verkauft.

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Bei Pfizer füllt der mit dem Mainzer Biotechunternehmen Biontech entwickelte Covid-19-Impfstoff die Kassen stärker als erwartet. Der Vorstand des US-Pharmakonzerns hob seine Umsatzziele für das Vakzin auf 26 Milliarden Dollar an von zuvor 15 Milliarden im laufenden Jahr, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Dabei geht das Management davon aus, dass in diesem Jahr 1,6 Milliarden Impfdosen ausgegeben werden. Insgesamt soll der Konzernumsatz auf 70,5 bis 72,5 Milliarden Dollar in die Höhe schnellen.

Anfang des Jahres hatte Pfizer noch erwartet, insgesamt einen Umsatz von 59,4 bis 61,4 Milliarden Dollar zu erreichen – was auch schon ein Zuwachs von bis zu 47 Prozent gewesen wäre. Im ersten Quartal 2021 schnellten die Erlöse und das Nettoergebnis um 45 Prozent auf 14,6 Milliarden Dollar beziehungsweise 4,9 Milliarden.

Die Amerikaner hatten im Frühjahr 2020 eine Partnerschaft mit Biontech über die Entwicklung und Vermarktung des Covid-19-Impfstoff des deutschen Unternehmens außerhalb Chinas vereinbart. Ein Glücksgriff für Pfizer: Es wurde das weltweit erste erfolgreich zugelassene Vakzin gegen Covid-19 mit Notfallgenehmigungen in Großbritannien Anfang Dezember, gefolgt von den USA und der EU noch vor Weihnachten. Kosten und Bruttogewinn aus dem Impfstoff werden zwischen Pfizer und Biontech zu 50 Prozent aufgeteilt.

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von Jürgen Salz

US-Medien: Impfstoffzulassung für 12- bis 15-Jährige in den USA in wenigen Tagen

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Vor rund einem Monat hatten Biontech/Pfizer einen entsprechenden Antrag bei der FDA eingereicht. Auch bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA liegt ein solcher Antrag. Zuvor hatten die Unternehmen mitgeteilt, dass eine klinische Studie in der Altersgruppe von 12 bis 15 Jahren in den USA eine Wirksamkeit von 100 Prozent gezeigt habe. Die Impfung sei gut vertragen worden. Die Nebenwirkungen hätten jenen in der Altersgruppe von 16 bis 25 Jahren entsprochen.

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