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VDMA-Umfrage Ostdeutsche Maschinenbauer leiden unter Auftragsrückgang

Zuletzt befanden sich die Maschinen- und Anlagenbauer in Ostdeutschland leicht im Aufwind. Im zweiten Quartal flaute der Trend wieder ab – Unternehmen können ihre Maschinen immer schlechter auslasten.

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Montage von Windkraftanlagen in Rostock: Die Wirtschaft hält sich mit Aufträgen an die ostdeutschen Maschinenbauer weiter zurück Quelle: dpa

Der Maschinen- und Anlagenbau in Ostdeutschland hat im zweiten Quartal an Schwung verloren. Auch der Ausblick ist negativer als im ersten Quartal, wie eine aktuelle Umfrage des VDMA Ost unter 350 Unternehmen ergab. Wichtige Indikatoren wie Kapazitätsauslastung und Auftragsbestand sind demnach schlechter als noch zu Jahresbeginn.

Auftragseingang schlechter als im Vorquartal
Im Durchschnitt waren die aktuell vorhandenen Maschinen in den Unternehmen mit 86,8 Prozent etwa einen Prozentpunkt schlechter ausgelastet als im Vorquartal. Dennoch liegt die Auslastung über dem bundesdeutschen Schnitt von rund 84 Prozent. Der Anteil der Firmen mit einer unterdurchschnittlichen Produktionsauslastung ist jedoch gestiegen: Rund ein Viertel der Unternehmen gab in der Umfrage einen Auslastungsgrad von lediglich 60 bis 79 Prozent an. Drei Viertel der Unternehmen konnten ihre Maschinen und Anlagen zu mindestens 80 Prozent auslasten.

Deutschlands größte Werkzeug-Maschinenbauer
Platz 10: Niles-Simmons Quelle: dpa.
9. IndexDie Index-Gruppe gehört gemeinsam mit dem Tochterunternehmen Traub zu den führenden Herstellern von CNC-Drehmaschinen. Firmensitz ist Esslingen in Baden-Württemberg. Das Unternehmen blickt wie viele schwäbische Maschinenbauer auf eine lange Tradition zurück. Hermann Hahn legte 1914 den Grundstein und begann mit der Produktion von Revolverdrehautomaten. Heute zählen zu den Hauptabnehmern von Index-Drehmaschinen die Automobil- und Automobilzulieferindustrie, der Maschinenbau, die Elektrotechnik und Elektronikindustrie sowie Hersteller in der Fluidtechnik und dem Armaturenbau. Die Index-Gruppe setzte im Jahr 2012 432 Millionen Euro um (Vorjahr: 450 Millionen) und beschäftigte 2.100 Mitarbeiter. Quelle: Pressebild
Platz 9: Emag Quelle: pr
Platz 7: Körber - Schleifring-GruppeSchleifring gehört zum weltweit tätigen Körber-Konzern, der 30 internationale Technologieunternehmen unter seinem Dach vereint. Die Abnehmer der Schleifmaschinen stammen aus den Branchen Automobilindustrie und Zulieferer, Werkzeugindustrie, Kraftwerkturbinenbau, Werkzeug- und Formenbau, Medizintechnik, Maschinenbau, Uhrenhersteller sowie der Turbinenindustrie. Zu den größten Abnehmermärkten gehören, nebst Westeuropa, Asien (inklusive China) sowie Amerika. 2012 setzte die Schleifring-Gruppe 530 Millionen Euro (Vorjahr: 470 Millionen Euro) und beschäftigte 2200 Mitarbeiter. Quelle: Presse
Platz 5: Heller Quelle: Pressebild
Platz 5: GrobDas Unternehmen Grob mit Stammwerk in bayerischen Mindelheim produziert in Sao Paulo, Brasilien, im amerikanischen Bluffton/Ohio und im neugebauten Werk in Dalian in China. Eigene Service- und Vertriebsniederlassungen unterhalten die Mindelheimer unter anderem in Beijing, Shanghai und Mexiko. Seit Firmengründung im Jahr 1926 ist Grob im Familienbesitz und wird heute in dritter Generation geführt. Weltweit beschäftigt der Maschinenbauer rund 4.000 Mitarbeiter. 2012/2013 erwirtschaftete das Unternehmen 650 Millionen Euro (Vorjahr: 600 Millionen Euro). Quelle: Pressebild
Platz 6: MAG Europe Quelle: pr


Sorge bereitet auch der Auftragsbestand: 65 von 100 Betrieben registrierten zur Jahresmitte gleich viele oder mehr Aufträge im Vergleich zum Vorquartal – im ersten Quartal sagten dies 78 von 100 Firmen. Darüber hinaus sank der durchschnittliche Auftragsvorlauf von knapp fünf auf vier Monate.

Der VDMA begründet den schleppenden Auftragseingang mit der Zurückhaltung am Markt. Zahlreiche Kunden würden Projektentscheidungen verzögern und vergleichsweise wenige Großprojekte vergeben, schreibt der VDMA in einer Mitteilung.

Dennoch gibt es einen kleinen Lichtblick: Die Verteilung der Aufträge hat sich im Vergleich zum Vorquartal ausgeglichen. Während die meisten Unternehmen zum Jahresbeginn ein Auftragspolster von zwei Monaten angaben, nannten sie jetzt eine Auftragsreichweite von zwei bis vier Monaten.

Damit liegt der ostdeutsche Maschinenbau im Konjunkturtrend. Das am Dienstag veröffentlichte Konjunkturbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sank um 2,7 auf 27,1 Punkte. „Die deutsche Konjunktur hat sich zuletzt eine kleine Delle eingefangen“, sagte ZEW-Präsident Clemens Fuest. „Im Einzelhandel wurde weniger umgesetzt, zudem produzierte die deutsche Industrie weniger und verzeichnete geringere Auftragseingänge.“

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