Vereint schlagen Die wichtigsten Produkte von EADS und BAE Systems
Die beiden fusionsbereiten Rüstungskonzerne EADS und BAE Systems überlappen sich in ihrer Produktpalette nur wenig. Beide bauen Drohnen und statten Streitkräfte aus. Die wichtigsten Rüstungsgüter der Unternehmen.

EADS-Flugzeuge
Großraumflugzeug Airbus A380
Regionalflugzeug ATR 72
Erkundungsflugzeug Airbus C212
Militärtransportflugzeug Airbus A400M
Hier bietet die EADS vom kleinen Regionalflieger der ATR für 70 Passagiere bis zum A380 für bis zu 800 Insassen die mit Abstand breiteste Palette im Markt. Doch für die EADS ist das größte Geschäftsfeld Airbus Segen und Fluch. Besonders dank der Mittelstreckenflugzeuge sorgen die Passagiermaschinen zwar für heute fast zwei Drittel des Konzernumsatzes und bieten ein volles Auftragsbuch für derzeit fast umgerechnet sieben Jahre mit soliden Wachstumschancen. Doch leider ist der Flugzeugbau auch hochriskant. Neue Modelle wie der A380 kosten bis zu zwölf Milliarden Euro wenn sie gut gehen – und deutlich mehr wenn es Probleme gibt. Das bringt selbst solide Unternehmen wie EADS an ihre Grenzen.
Bild: dapd

EADS-Raumfahrt
Erderkundungssatellit TerraSAR
Weltraumrakete Ariane
Telekom-Satellit Astra 5
Mit dem Portfolio von den M51 genannten Raketen für Atomwaffen der französischen Armee über ausgefeilte Satelliten bis zur extrem leistungsstarken Trägerrakete Ariane hat die EADS auch hier ein breites Angebot. Trotzdem waren die vergangenen zehn Jahre eine Achterbahnfahrt. Denn nach dem Boom in der New Economy-Ära um die Jahrtausendwende sank die Nachfrage nach Telekomsatelliten dramatisch und mit der französischen Thales und der Bremer OHB gab es gleich zwei starke Konkurrenten. Inzwischen ist das Geschäftsfeld wieder profitabel.
Bild: dpa/dpaweb

EADS-Hubschrauber
Militärtransporthubschrauber NH-90
Experimentalhubschrauber X3
Kampfhubschrauber Tiger
Die Hubschrauber sind der stille Star und das heimliche Vorbild des ganzen Konzerns. Das Geschäftsfeld "Eurocopter" reicht von den kleinen EC-135 über den Bestseller EC-145 bis zum Kampfhubschrauber Tiger und dem Transport-Helikopter NH-90. Dazu betritt die Tochter immer wieder Neuland. Sowohl technisch mit dem gut 400 Stundenkilometer schnellen X3 als auch bei der Produktion. Eurocopter ist nicht nur deutlich tiefer integriert als alle anderen Töchter. Als erste hatte sie auch eine eigene US-Produktion mit vielen Aufträgen amerikanischer Behörden wie der Küstenwache.
Bild: REUTERS

EADS-Militärausrüstung
Luftabwehrraketen Meads
Abhörsicheres Militärfunkgerät THR9i
Unterwasserroboter SeaOtterMkII
Drohne Eurohawk
Das Rüstungsgeschäft, dessen größter Teil unter der Marke "Cassidian" firmiert, ist das Sorgenkind des Konzerns. Zwar reicht das Angebot von Kampfflugzeugen und Lenkwaffen über Radarsysteme und Wunderwerkzeugen wie dem Unterwasserroboter SeaOtter mit einer Sicht im trüben Wasser von mehreren hundert Metern bis zum Zukunftsgeschäft Sicherheitstechnologie für Computersysteme und die Grenzüberwachung. Doch die meisten Produkte baut die Gruppe entweder in Konsortien, die im Alltag etwas kompliziert zu managen sind oder für die Armeen europäischer Staaten, die angesichts der knappen Kassen lieber ab- als nachbestellen wollen.
Bild: REUTERS

Gemeinschaftsunternehmen von EADS und BAE
Drohne Manta
Kampfflugzeug Eurofighter
Lenkwaffe Meteor
Minenräumer Souvim
Beide Rüstungskonzerne bauen Drohnen und sind tätig in Bereichen wie öffentliche Sicherheit oder vernetzte Streitkräfte, bei dem es um die einzelnen Teilstreitkräfte übergreifende Informations- und Befehlssysteme geht. Doch EADS und BAE kennen sich neben der Zusammenarbeit bei den Airbus-Zivilflugzeugen, an denen BAE bis 2006 einen Anteil von einem Fünftel hielt, aus vielen Konsortien. Sie bauen zusammen Kampfflugzeuge wie den Tornado oder den Eurofighter. Ihr "MBDA" genanntes Gemeinschaftsunternehmen fertigt Lenkwaffen wie die besonders durchschlagskräftige Flugabwehrrakete Meteor oder den etwas skurrilen Minenräumer Souvim.
Bild: dpa
BAE-Panzerfahrzeuge
Militärtransporter JLTV FoV
Artilleriepanzer M109A6
In keinem Bereich haben die Briten so konsequent auf Internationalisierung und Ausbau ihres US-Geschäfts gesetzt wie bei den Panzern. Dafür sorgte nicht zuletzt der Kauf des Panzer- und Kanonenbauers United Defense in 2005. Neben leichteren Fahrzeugen wie dem JLTV genannten Nachfolger des legendären Hummer arbeiten sie für die US-Streitkräfte an der Panzerhaubitze M109 und dem Bradley-Panzer, den das Unternehmen auch in Länder wie Korea exportiert.
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BAE-Infanterieprodukte
Ferngesteuertes Maschinengewehr Sd-ROW
Infrarotkamera Check-6
Schutzhelm
Soldatenkleidung ULW Anzug
Gewehr mit Infrarotsucher StalKIR
Für BAE als Hightech-Unternehmen mit einer langen Tradition im Flugzeugbau wirkt der Bau von Infanteriezubehör auf den ersten Blick etwas überholt. Doch aus Sicht des Unternehmens ist der Zweig alles andere als hinfällig. Denn sowohl beim widerstandsfähigen Helm wie beim leichten Kampfanzug ULW (Kurzform für Ultra Light Weight = extrem leicht) geht es nicht nur um anspruchsvolle Technologie wie Faser-Verbundwerkstoffen. Beide sind auch eine Art Basis für moderne IT, bei der die Kämpfer über eine sichere Datenleitung mit ihren Kommandeuren kommunizieren können.
Bild: AP
BAE-Fluggeräte
Hubschraubersitz S3000
Kampfjet Joint Strike Fighter
Unbemanntes Kampfflugzeug Taranis
Trainingsjet Hawk
Das Fluggeschäft ist die Wurzel der einst als British Aerospace gegründete BAE. Auch wenn Schiffe und Panzer die Fliegerei ein wenig an den Rand gedrängt haben, bleibt es Kernbereich. Dazu zählt neben traditionellem Trainingsgerät wie dem Hawk und Zubehör wie dem Hubschraubersitz S3000, der die Folgen eines Absturzes mildert und so die Überlebenschancen der Besatzung erhöht, vor allem die Flieger der Zukunft wie das weltweit größte Rüstungsprogramm, der F-35 genannte Joint Strike Fighter, von dem das Konsortium um Lockheed Martin aus den USA und BAE weltweit mehrere Tausend Exemplare verkaufen wollen. Große Hoffnung setzt BAE auch auf die unbemannte Tarnkappen-Drohne Taranis, die auch Interkontinentalflüge schafft.
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BAE-Schiffe
Kampfschiff Korvette Al Shamikh
Atom-U-Boot Astute Klasse
Für BAE sind die nicht ganz freiwillig übernommenen Kriegsschiff-Werften inzwischen ein großes Problem. Denn für die Korvetten und die U-Boote gibt es zu wenig Kunden. Die verbliebenen Abnehmer setzen häufig auch auf deutsche Waffen, vor allem bei den U-Booten, die dank extrem leiser konventioneller Elektroantriebe weniger aufwändig zu betreiben sind als Atom-U-Boote.
Bild: AP
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