Verkauf von Randbereichen Volkswagen relativiert Größenordnung

VW soll Berichten zufolge aktiv am Verkauf mehrerer Bereiche arbeiten, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Der Konzern relativiert nun jednoch die Größenordnung. VW-Chef Müller habe sich nicht konkret geäußert.

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Der Autobauer will wohl einige Geschäftsbereiche abstoßen. Quelle: dpa

Hamburg Volkswagen hat die Größenordnung der für einen Verkauf infrage kommenden Randbereiche des Konzerns relativiert. Konzernchef Matthias Müller habe sich im Interview des „Wall Street Journal“ nicht konkret geäußert, wieviel Prozent vom Umsatz vom Kerngeschäft stamme, sagte ein Sprecher am Freitag. Müller habe lediglich von einer Faustregel für große Unternehmen gesprochen, bei denen das Verhältnis etwa bei 80:20 liege. Bei VW liege der Anteil des Kerngeschäfts eher etwas höher. Volkswagen wollte dies als allgemeine Äußerung verstanden wissen, die nicht auf konkrete Verkaufsabsichten bezogen sei.

Das „Wall Street Journal“ hatte Müller in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit den Worten zitiert, ein neues Team des Autobauers arbeite aktiv am Verkauf mehrerer Bereiche, die nicht länger zum Kerngeschäft des Konzerns gehörten. Diese machten bis zu 20 Prozent des Jahresumsatzes von Volkswagen aus. Gemessen am Jahresumsatz des Wolfsburger Zwölf-Marken-Unternehmens von zuletzt 217 Milliarden Euro wären das mehr als 40 Milliarden Euro.

VW hatte vor kurzem nach Reuters-Informationen den 1,5 Milliarden Euro schweren Verkauf der Motorradtochter Ducati auf Eis gelegt. Gründe seien Widerstand des deutschen Betriebsrats und interne Unstimmigkeiten über die Strategie, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montag. Die Arbeitnehmervertretung erklärte, an ihrer Position habe sich nichts geändert.

Die Liste der Asset-Verkäufe sei nicht zu den Akten gelegt worden, sagte Müller dem Blatt. „Aber wir lassen uns von keinem diktieren, welche Entscheidungen wir treffen sollen.“

VW-Strategiechef Thomas Sedran hatte Reuters gesagt, die Trennung von Randbereichen sei nicht „zeitkritisch“. Der Manager betonte, dass die Wolfsburger trotz der hohen Strafen im Abgas-Skandal nicht zu Verkäufen gezwungen seien. Der Konzern stehe wirtschaftlich gut da. „Viel wichtiger ist, darüber zu diskutieren, in welche neuen Geschäftsfelder das Unternehmen einsteigt.“

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