Vermögenswerte HeidelbergCement muss Milliarden abschreiben

Weil die erwarteten Gewinne des Baukonzerns zurückgehen, sinkt der Wert der Anlagen. Das drückt auch auf das Ergebnis des Unternehmens.

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Zu zwei Dritteln betreffen die Abschreibungen das Portfolio, das HeidelbergCement 2007 durch den Kauf des britischen Baustoffherstellers Hanson bekommen hat. Quelle: dpa

Der Baukonzern HeidelbergCement setzt im Zuge der Corona-Pandemie den Wert seiner Besitztümer um 3,4 Milliarden Euro herab. Das betreffe überwiegend Vermögenswerte in Westeuropa, teilte das Dax-Unternehmen am Montag nach Börsenschluss mit.

Das Unternehmen habe wegen der Coronakrise die Geschäftsaussichten aller lokalen Einheiten überprüft und dabei die Werthaltigkeit des Portfolios neu eingeschätzt. Weil die erwarteten Gewinne zurückgehen, sinkt auch der Wert der Anlagen, geht aus der Mitteilung als wichtigster Grund für die Abschreibungen hervor.

In Großbritannien bekommt das Unternehmen außerdem Gegenwind durch den Brexit. Und schließlich hat HeidelbergCement die Marktrisikoprämie erhöht – durch diesen bilanziellen Effekt sinkt der Wert der Vermögensgegenstände weiter.

Zu zwei Dritteln betreffen die Abschreibungen das Portfolio, das HeidelbergCement 2007 durch den Kauf des britischen Baustoffherstellers Hanson bekommen hat. Ein Fünftel kommt durch den Zukauf von Italcementi im Jahr 2016 zustande.

Wie bei Abschreibungen üblich, drückt auch diese das Ergebnis, betrifft aber nicht den Cashflow. HeidelbergCement hatte im März wegen der Krise den Jahresausblick gestrichen.

Denn damit, dass die Coronakrise HeidelbergCement trifft, rechnet das Unternehmen schon länger. Man erwarte deutlich negative Auswirkungen auf Umsatz und Gewinn, warnte der Vorstandsvorsitzende Dominik von Achten bei Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal 2020. „Das Ergebnis wird eine ordentliche Delle bekommen.“

Schon Ende Februar, noch bevor die Krise im Geschäft wirklich sichtbar wurde, starteten von Achten und sein Finanzchef Lorenz Näger das Sparprogramm „Covid Contingency Plan Execution“ (COPE) – mit dem Ziel, eine Milliarde Euro einzusparen, unter anderem auch beim Personal.

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