Verpackungshersteller Gerresheimer will bis zu eine Milliarde Impffläschchen liefern

Milliarden Einheiten der Corona-Impfstoffe müssen weltweit sicher und steril transportiert werden. Ein Düsseldorfer Verpackungshersteller spielt dabei eine wichtige Rolle.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Ein Mitarbeiter des Verpackungsherstellers zeigt ein Glasfläschchen in der Produktion. Quelle: dpa

Der Düsseldorfer Verpackungshersteller Gerresheimer will in den kommenden zwei Jahren weltweit bis zu einer Milliarde Injektionsfläschchen für den Transport von Corona-Impfstoffen liefern. Bestellungen für mehr als 500 Millionen der Glasfläschchen lägen vor, zudem gebe es viele Vorbestellungen, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag. Die Fläschchen gebe es in verschiedenen Größen, sodass jeweils mehrere Einheiten des Impfstoffs abgefüllt werden könnten. „Es kann durchaus sein, dass 20 Impfdosen in einem Fläschchen verpackt werden“, sagte der Sprecher.

Gerresheimer ist nach eigenen Angaben einer der drei weltweit führenden Hersteller von Spezialverpackungen für die Pharmaindustrie. „Wir gehen davon aus, dass wir etwa ein Drittel des weltweit zusätzlichen Bedarfs von 2,5 bis 3 Milliarden Injektionsfläschchen liefern werden“, sagte der Sprecher. Zu den Gerresheimer-Kunden zählten alle großen Pharmahersteller und deren Auftragnehmer.

Die Produktionskapazitäten seien schon 2019 vor der Coronakrise aufgestockt worden. Das habe man in diesem Jahr fortgesetzt, und auch 2021 werde es zusätzliche Investitionen geben. „Außerdem fahren wir in vielen Werken Sonder- und Wochenendschichten für den zusätzlichen Bedarf“, sagte der Sprecher. Es seien auch Mitarbeiter eingestellt worden. Der MDax-Konzern hat Werke in Europa, den USA, Mexiko, China und Indien. Die in Europa benötigten Fläschchen werden überwiegend in Frankreich und Polen produziert.

Die Glasfläschchen werden aus sogenanntem Borosilikatglas hergestellt, das besonders hochwertig und temperaturbeständig ist. Sie werden mit einem Gummistopfen verschlossen, der in der Mitte die geringste Dicke hat. Dieser Stelle wird mit einer Kanüle durchstochen, um das Medikament auf die Spitze zu ziehen. Daher würden Injektionsfläschchen auch oft als Durchstechflaschen bezeichnet, sagte der Unternehmenssprecher.

Falls Corona-Impfungen wie beim Grippeschutz zu einer Regelimpfung werden sollten, kommt ein Gerresheimer-Werk im ostwestfälischen Bünde ins Spiel. „Dann würde der Impfstoff zunehmend in vorgefüllten Spritzen verpackt“, sagte der Sprecher. Diese Spitzen werden von Gerresheimer in Bünde hergestellt.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%