Voestalpine-Chef „Strafzölle von 25 Prozent wären nicht verkraftbar“

Voestalpine-Chef Wolfgang Eder. Quelle: REUTERS

Voestalpine fürchtet durch die drohenden US-Zölle einen massiven Rückschlag für die deutsche Automobilindustrie.

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Der Chef des Stahlkonzerns Voestalpine, Wolfgang Eder, zeichnet angesichts der drohenden US-Zölle auf Autoimporte aus der EU ein düsteres Bild für die Automobilindustrie. „Strafzölle von – im schlimmsten Fall – 25 Prozent wären defacto nicht verkraftbar“, sagte Eder am Dienstagabend vor Journalisten. Aber auch zehn Prozent Zoll wären ein massiver Rückschlag für die Branche, fügte er an. Der Manager sieht die Automobilbranche ab dem Herbst vor großen Herausforderungen. „Es ist nicht auszuschließen, dass es zu einer Verlangsamung der Autokonjunktur kommt“, sagte Eder. Für die Österreicher zählt die Automobilbranche zu den wichtigsten Kunde. Das Unternehmen beliefert die deutschen Autobauer unter anderem mit Blechen und Karosserieteilen.

Für die Voestalpine selbst sieht Eder grundsätzlich wieder bessere Zeiten kommen. „Ich gehe davon aus, dass die Probleme mit Geschäftsjahresende weitgehend abgehakt sind“, sagte er. Der Konzern hatte seine Anleger zuletzt mit zwei Gewinnwarnungen innerhalb weniger Monate verschreckt. Die Gründe dafür waren vielfältig. Zuletzt drückten vor allem höhere Anlaufkosten beim Ausbau eines US-Werks für Autokomponenten sowie Rückstellungen für eine mögliche Kartellstrafe auf die Gewinne. Die Voestalpine steht, wie auch ThyssenKrupp, im Verdacht, illegale Preisabsprachen im Zusammenhang mit der Produktion von Grobblech gemacht zu haben. Das Betriebsergebnis (Ebit) werde daher in dem bis Ende März laufenden Gesamtjahr 2018/19 nur bei 750 Millionen Euro liegen, bekräftigte Eder. Ursprünglich hatten die Linzer einen operativen Gewinn von über einer Milliarde Euro erwartet

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