Volkswagen Hohe Boni für Müller und Pötsch?

Volkswagen steht vor der Zerreißprobe: Währung die Mitarbeiter lediglich eine geringere „Anerkennungsprämie“ erhalten sollen, bestehen die Vorstände offenbar auf ihre Bonuszahlungen. Bricht VW-Chef Müller sein Wort?

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Im Aufsichtsrat steht offenbar ein Streit um die Vorstands-Boni bevor. Quelle: Reuters

Düsseldorf Volkswagen steht schwer unter Druck. Der Autobauer hat sich das Sparen verordnet – der Abgasskandal könnte den Konzern viele Milliarden Euro kosten. Das werden auch die Mitarbeiter im Portemonnaie spüren: Der Vorstand verhandelt mit dem Betriebsrat gerade, wie hoch die Prämie für 2015 ausfallen wird. Früher hieß diese „Erfolgsprämie“, jetzt geht es nur noch um eine „Anerkennungsprämie“. Es werden also sicher weniger als die 5900 Euro im Vorjahr gezahlt.

Nur im Vorstand, da sieht es offenbar anders aus: Wie „Spiegel Online“ am Donnerstag berichtet, wollen die VW-Vorstände eine Streichung ihrer Boni nicht akzeptieren. Kurz vor der Entscheidung des Aufsichtsrats über die Entlohnung würden die Top-Manager allenfalls eine Kürzung ihrer Boni hinnehmen, schreibt das das Nachrichtenmagazin. Ein Streit mit den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsgremium wäre damit vorprogrammiert.

Dabei hatte VW-Chef Matthias Müller Ende vergangenen Jahres noch eine Gehaltskürzung für den Vorstand vorgeschlagen. „Dabei geht es um den Bonus für 2015“, sagte Müller. „Es ist klar, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen. Auch hier muss die Unternehmensspitze Vorbild sein“, zitiert ihn „Spiegel Online“.

Sein Vorgänger Martin Winterkorn, der im Zuge des Abgasskandals zurücktrat, hatte für 2014 mehr als drei Millionen Euro Bonus kassiert.

In den Fokus gerät in der Wolfsburger Bonus-Debatte nun Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch. Der ehemalige Finanzvorstand ließ sich für seinen Wechsel an die Spitze des Aufsichtsrats im Oktober eine Entschädigung zahlen, weil sein Vorstandsvertrag ihm bis 2017 deutlich höhere Einnahmen garantiert hätte, schreibt „Spiegel Online“.

Als Sonderzahlung seien dabei knapp zehn Millionen Euro vereinbart worden. Dabei hatte Pötsch im Zusammenhang mit dem Abgasskandal von einer „existenzbedrohende Krise“ durch die drohenden Strafzahlungen für VW gesprochen.

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