Volkswagen Streit um den Zukunftspakt ist beigelegt

Der VW-Betriebsrat und Markenchef Herbert Diess hatten sich einen heftigen Streit über die Umsetzung des Zukunftspaktes geliefert. Dieser ist jetzt offenbar beigelegt. Neuigkeiten gibt es auch in Sachen Batteriezellen.

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Der Betriebsratschef hatte VW-Markenvorstand Herbert Diess öffentlich attackiert. Quelle: dpa

Wolfsburg Bei Volkswagen ist ein Streit zwischen Unternehmen und Betriebsrat über die Umsetzung eines Reformprogramms beigelegt worden. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh sagte am Dienstag auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg nach Angaben eines Sprechers, in einem Brief sage der Vorstand zu, auf den „Vertragsstand“ zurückzukommen.

Demnach geht es dabei etwa um die Auflösung einer dritten Schicht an einer Montagelinie, die nun vom Tisch sei – wie auch ein Schreiben an die Personalleiter, mit dem der interne Arbeitsmarkt „blockiert“ werden sollte. Ein VW-Sprecher bestätigte, die Streitpunkte, die der Betriebsrat angesprochen habe, seien in der vergangenen Woche beigelegt worden.

Management und Betriebsrat hatten im vergangenen November einen „Zukunftspakt“ vereinbart. Das Spar- und Umbauprogramm soll die renditeschwache Kernmarke VW profitabler machen und gleichzeitig Milliarden für neue Geschäftsfelder bereitstellen. Über die Umsetzung war kürzlich ein heftiger Streit ausgebrochen. Der Betriebsrat hatte Markenchef Herbert Diess Wortbruch vorgeworfen und deshalb einige Projekte vorerst auf Eis gelegt.

Osterloh bekräftigte auch, dass VW den Einstieg in eine Massenfertigung von Batteriezellen in Salzgitter erwägt. Der Autobauer hatte auch als Reaktion auf den Dieselskandal angekündigt, die Elektromobilität massiv auszubauen. Bisher werden Batteriezellen als wichtige Komponente vor allem in Asien produziert.

Osterloh sagte laut Mitteilung: „Zum Zukunftspakt gehört auch das Erproben der Herstellung von Batteriezellen im industriellen Maßstab. In einem zweiten Schritt ist in Salzgitter der Einstieg in die Massenfertigung von Batteriezellen geplant, soweit dies wirtschaftlich tragbar ist.“

Bei der Vorstellung des Zukunftspakts im November hatte es geheißen, das VW-Motorenwerk Salzgitter habe gute Chancen, künftig möglicherweise auch Batteriezellen für Elektroautos produzieren zu können. Beim Ausbau der Elektromobilität stehen viele Jobs in der Herstellung klassischer Verbrennungsmotoren auf der Kippe.

Osterloh forderte zudem mehr Anstrengungen der Politik bei der Förderung der Elektromobilität. „Da denke ich zum Beispiel an die Lade-Infrastruktur. Da kann die Bundesregierung, wenn es nach mir geht, gerne ein bisschen aktiver werden.“ Als ein Grund für die schleppende Nachfrage nach Elektroautos gilt auch eine bisher fehlende flächendeckende Lade-Infrastruktur.

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