Der Autozulieferer Continental will seine Antriebssparte Vitesco Technologies abspalten – doch noch gibt es im Aufsichtsrat „ungeklärte Aspekte“. Das bestätigten mehrere Insider der WirtschaftsWoche. Ein „wunder Punkt“ ist laut einem Insider dabei insbesondere die finanzielle Ausstattung von Vitesco. So ist unklar, wie viel Schulden Continental auf die Tochter abwälzen kann – möglicherweise müsste Conti mehr Schulden behalten als geplant. Continental wollte sich dazu nicht äußern.
Vitesco vereint das Geschäft mit der Verbrennertechnik und das heutige Elektroautogeschäft von Continental. Doch die Autoindustrie muss viel in E-Mobilität investieren, zudem gab es weniger Nachfrage im lukrativen Geschäft mit Benzinern und Dieseln. Das wirkt sich auf Mittelzuflüsse und damit die Bonität aus: Ratingagenturen sehen die Branche skeptisch. Vitesco könnte daher nach einem Spin-off höhere Finanzierungskosten stemmen müssen als gedacht. „Die Kapitalausstattung muss es Vitesco aber erlauben, das Geschäft eigenständig weiterzuführen“, sagte ein Insider der WirtschaftsWoche.
Auf seiner nächsten Sitzung Mitte März soll der Conti-Aufsichtsrat über den Spin-off entscheiden. Laut Continental ist die Entscheidung des Aufsichtsrats der nächste wichtige Schritt vor der Hauptversammlung am 30. April 2020. Deren Zustimmung zu dem Spin-off gilt allerdings als Formsache – 46 Prozent an Continental hält die Familie Schaeffler.
