VW-Abgasskandal Müller kanzelt Porsche-Betriebsratschef ab

VW-Chef Matthias Müller übt harte Kritik an Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück. Dieser hatte zuvor gefordert, Vorstände von Audi zu entlassen. Angesichts von Abgasskandal und Kartellverdacht wird der Ton im Konzern rauer.

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„Der Aufsichtsrat muss ganz sicher nicht belehrt werden, wie er seine Arbeit zu tun hat.“ Quelle: dpa

Wolfsburg VW-Konzernchef Matthias Müller hat die scharfen Angriffe von Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück gegen die Audi-Chefetage als „alles andere als hilfreich“ zurückgewiesen. „Der Aufsichtsrat muss ganz sicher nicht belehrt werden, wie er seine Arbeit zu tun hat“, sagte Müller, der auch Aufsichtsratschef bei Audi ist, der „Heilbronner Stimme“. Die Art und Weise von Hücks Äußerungen habe nichts mit der Unternehmenskultur im VW-Konzern zu tun: „Wir sollten miteinander reden – und nicht übereinander.“

Hück hatte den Audi-Aufsichtsrat aufgefordert, Vorstände der Schwestermarke wegen des Abgas-Skandals zu entlassen. Porsche habe von Audi „kranke Motoren“ geliefert bekommen. „Ich werde es nicht zulassen, dass Porsche durch Tricksereien von Audi in Gefahr gerät“, hatte Hück der „Bild am Sonntag“ gesagt.

Der Schlagabtausch erinnert an eine Reihe von Rundbriefen, bei denen sich im Februar Betriebsrat und Management gegenseitig mit Vorwürfen überzogen hatten.

Auf die Vorwürfe der Kartellabsprachen unter den deutschen Autobauern wollte Müller nicht eingehen. „Zum aktuellen Sachverhalt kann ich nur sagen, dass wir uns zu Spekulationen und Sachverhaltsvermutungen, die auf der Grundlage der öffentlichen Berichterstattung beruhen, nicht äußern“, sagte er der Zeitung. Man arbeite aber kooperativ mit den Behörden zusammen.

Mit Blick auf das Thema Elektromobilität sagte Müller: „Wir werden in Zukunft Elektroautos mit Reichweiten von bis zu 600 Kilometern anbieten können – zum Preis eines vergleichbaren Dieselfahrzeugs.“

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