VW, BMW und Daimler in der Kritik Die düstere Wahrheit über die Affenexperimente der Autoindustrie

Affen mussten im Auftrag der deutschen Autoindustrie über Stunden Autoabgase einatmen. Quelle: Hartmut Schwarzbach / argus

Ein Studienbericht liefert Einblicke, wie genau die Experimente der Autohersteller mit Tieren abliefen. Affen, die Dieselabgase einatmen musste, wurden dabei deutlich mehr geschädigt als erwartet.

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Affen, die in Glaskästen über Stunden Abgase eines VW-Dieselmotors einatmen mussten. Alleine die Anordnung der Tierversuche im Auftrag der deutschen Autoindustrie, hat in den vergangenen Tagen viel Empörung und lautstarke Kritik hervorgerufen. Die „Bild“ zitiert nun aus dem geheimen Bericht der Forscher und enthüllt weitere Details, die den Diesel der Deutschen ins Zwielicht rücken. Über die Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT) hatten BMW, Daimler und Volkswagen die Tierversuche mit 649.000 Dollar finanziert.

Laut dem 58-seitigen Abschlussbericht, der im Lovelace-Labor in Albuquerque erstellt wurde, mussten die Affen über Stunden Abgase einatmen, wurden dabei mit Cartoons beruhigt. Trotzdem sollen die Affen sehr gestresst reagiert haben. Dabei lieferte das fragwürdige Experiment nicht die Ergebnisse, die sich die Hersteller erhofft hatten.

Denn für den Test ließen die Forscher nicht nur die Abgase eines modernen VW Beetle (Baujahr 2015) in die Glaskästen strömen, auch die Abgase eines alten Ford Pickups (Baujahr 1997) mussten die Affen einatmen. Eigentlich hatten sich die Forscher erhofft, dass die Affen auf den modernen Motor besser reagieren würden. Stattdessen wurden bei den Affen, die Abgase des modernen Diesels einatmen mussten, sogar mehr Entzündungsanzeichen festgestellt.

Ein Ergebnis, dass die gekauften Wissenschaftler mächtig ins Schwitzen brachte. Die „Bild“ zitiert aus einer internen Mail des Forschungsleiters Jacob McDonald. „Es sind nicht die Ergebnisse, die sie erwartet haben“, schrieb der Professor. Er habe versucht, die Wucht der Ergebnisse abzuschwächen. Doch das gelang nicht. Ein Abschlussbericht erschien nie, die EUGT stellte die Finanzierung ein.

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