VW, Ford und GM Absatzboom auf US-Automarkt flaut ab

Die Autos mit dem VW-Logo sind nach dem Abgas-Skandal weiter Ladenhüter in den USA. Aber auch bei den Branchenriesen GM und Ford gehen die Verkäufe zurück. Das liegt vor allem an nachteiligen Kalendereffekten.

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Bei Ford belief sich das Minus in den USA im Mai auf sechs Prozent auf knapp 236.000 Wagen. Quelle: AFP

Detroit/Herndon In den USA hat sich der Absatzboom der Autoindustrie etwas verlangsamt. Die beiden Branchenriesen General Motors (GM) und Ford gaben am Mittwoch erwartungsgemäß deutliche Verkaufsrückgänge im Mai bekannt. Das lag vor allem an nachteiligen Kalendereffekten: Im abgelaufenen Monat gab es zwei Verkaufstage sowie ein Wochenende weniger als im Jahr zuvor. Für das Gesamtjahr sagen Analysten allerdings einen neuen Auslieferungsrekord auf dem US-Markt voraus.

Die Opel-Mutter GM brachte 240.450 Fahrzeuge an die Kunden, das waren 18 Prozent weniger als im Mai 2015. Bei Ford belief sich das Minus auf sechs Prozent auf knapp 236.000 Wagen. FiatChrysler erzielte dagegen einen Anstieg von einem Prozent auf 204.452 Fahrzeuge. Alle drei Hersteller verzeichneten eine schwache Nachfrage nach Limousinen-Typen.

Branchenweit rechnen Experten für Mai mit einem US-Fahrzeugabsatz, der in etwa auf dem Niveau vom April und 2,8 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats liegt. Im vergangenen Jahr hatten die Hersteller 17,47 Millionen Wagen verkauft - so viele wie niemals zuvor.

Die Autos mit dem VW-Logo sind nach dem Abgas-Skandal weiter Ladenhüter in den USA. Der Neuwagen-Absatz der Marke sackte im Mai um 17,2 Prozent im Jahresvergleich auf 28.779 Fahrzeuge ab, wie VW am Mittwoch mitteilte. Damit schrumpften die Verkäufe wieder kräftiger als im Vormonat. Nur noch zwei Modelle verkauften sich besser als ein Jahr zuvor: der Tiguan und eine aufgemotzte Version des Golf. Bei allen anderen Fahrzeugtypen, darunter auch das noch immer meistverkaufte VW-Modell Jetta, schrumpften die Verkaufszahlen. Im Gesamtjahr hat VW bislang rund 13 Prozent weniger Autos verkauft als im Vergleichszeitraum ein Jahr zuvor.

Nach Bekanntwerden der Abgas-Manipulationen war ein Verkaufsstopp für VW-Dieselautos verhängt worden. Zudem gab es in diesem Mai zwei Verkaufstage weniger als ein Jahr zuvor. Die Schwestermarke Audi brachte das dagegen nicht aus dem Tritt: Die Ingolstädter wurden im Mai 18 728 Autos los und verkauften damit 1,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

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