VW-Tochter Aufarbeitung des Dieselskandals dauert bei Audi länger als geplant

Die Aufarbeitung des Dieselskandals bei der VW-Tochter Audi dauert weiter an. Auch die Zukunft des Firmenchefs Rupert Stadler ist ungewiss.

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ARCHIV - Ein Audi-Logo leuchtet am 05.11.2015 in der Morgendämmerung an einem Volkswagen Autohaus in Hannover (Niedersachsen). (zu dpa «Weiterer Audi-Mitarbeiter in Untersuchungshaft» vom 28.09.2017) Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Quelle: dpa

Ingolstadt Bei Audi dauert die interne Aufarbeitung des Dieselskandals länger als gedacht. „Die Diesel-Taskforce gibt es immer noch“, sagte Entwicklungsvorstand Peter Mertens dem Branchenblatt „Automobilwoche“. Der inhaftierte und beurlaubte Audi-Chef Rupert Stadler hatte im Dezember 2017 angekündigt, die Taskforce werde bald aufgelöst. „Im ersten Quartal 2018 sind voraussichtlich alle Motor/Getriebe-Kombinationen geprüft“, hatte er damals gesagt.

Mertens sagte nun: „Anfang Juli haben wir ein wichtiges Etappenziel in der Aufarbeitung der Dieselkrise erreicht. Wir haben die internen technischen Analysen unserer VTDI-Motoren abgeschlossen.“ Die Taskforce war im September 2015 nach der Entdeckung des Dieselskandals bei der Audi-Mutter Volkswagen gegründet worden. Mertens betonte, der Autobauer habe „gravierende organisatorische Änderungen“ vorgenommen, damit ein solcher Skandal nie wieder vorkomme.

Der VW-Aufsichtsrat hatte am Freitag eine Entscheidung über Stadlers Zukunft vertagt und will an diesem Dienstag weiter diskutieren. Die Ermittlungsbehörden werfen dem Audi-Chef vor, nach Bekanntwerden der Abgasbetrügereien den Verkauf von Dieselautos mit falschen Abgaswerten zugelassen zu haben. Dabei habe er von den Manipulationen gewusst oder sie bewusst ignoriert. Derzeit leitet Vertriebsvorstand Bram Schot das Unternehmen als kommissarischer Vorstandschef.

Wegen der Umstellung auf den neuen Abgas- und Verbrauchsprüfstandard WLTP gebe es Produktionsausfälle bei Audi, sagte Schot der „Heilbronner Stimme“ (Samstag). Grundsätzlich sehe er eine sinkende Nachfrage nach Limousinen wie den Audimodellen A6, A7 und A8, die in Neckarsulm produziert werden. „Das Segment an sich ist schwierig“, sagte er. Schot setzt auf Elektromobilität. Für den e-tron, das erste Audi-Elektroauto, lägen bereits 15.000 Reservierungen vor.

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