
Weitere schlechte Nachrichten für Volkswagen. Die vom Dieselskandal betroffenen Fahrzeuge in Kalifornien können womöglich nicht komplett repariert werden. Das deutete die Umweltbehörde Carb bei einer Anhörung am Dienstag an. „Es ist unser Ziel, die Fahrzeuge so schnell wie möglich zu reparieren und sie neu zu zertifizieren“, sagte Todd Sax, der Leiter der der Vollzugsabteilung bei der Anhörung in Sacramento „Doch das könnte womöglich nicht machbar sein.“
Daher werde ein Kompromiss in Erwägung gezogen. So könnte VW die Fahrzeuge so gut es geht reparieren und die überschüssigen Abgase, die die Autos nach der Teil-Reparatur noch ausstoßen auf andere Weise ausgleichen. „Wir müssen entscheiden, welcher Ansatz im Umgang mit den Fahrzeugen der Beste ist“, sagte Sax. Die Behörde habe sich noch nicht auf einen finalen Kurs festgelegt.
In Kalifornien sind die Abgasvorschriften besonders streng, auch sind die Motoren anders konfiguriert als beispielsweise in Europa. Daher muss für die USA eine andere Lösung her.
Carb-Chefin Mary Nichols hatte im November im Gespräch mit dem Handelsblatt bereits signalisiert, dass VW wohl einen Teil der Autos zurückkaufen müsse. Ob der angedachte Kompromiss für alle der gut 82.000 VW-Dieseln in Kalifornien gelten könnte oder nur für einen Teil, ist derzeit unklar. Carb hatte gemeinsam mit der US-Umweltbehörde EPA den Dieselskandal ins Rollen gebracht. Die beiden Behörden arbeiten in dem Fall eng zusammen. Ob auch die EPA über einen solchen Kompromiss nachdenkt, wollte eine Sprecherin nicht kommentieren. Auch VW lehnte eine Stellungnahme ab. Eine Sprecherin betonte jedoch, der Konzern wolle das Vertrauen der Kunden und Händler zurück gewinnen und arbeite eng mit allen involvierten Behörden zusammen.
Carb hatte den Rückrufplan, den der Wolfsburger Autobauer im vergangenen November eingereicht hatte, abgelehnt. Seit dem wird weiter nach einer Lösung gesucht.