Waffenhersteller Mehrheit der Mitarbeiter von Heckler & Koch stimmt für Lohnverzicht

Der Waffenhersteller schreibt rote Zahlen. Die Angestellten haben sich nun bereiterklärt, auf Geld für Mehrarbeit sowie auf eine Einmalzahlung zu verzichten.

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Die Auftragslage des Waffenherstellers sieht gut aus, und trotzdem schreibt das Unternehmen rote Zahlen. Quelle: Reuters

Oberndorf Die Belegschaft des defizitären Waffenherstellers Heckler & Koch hat mit knapper Mehrheit für einen Lohnverzicht gestimmt, damit das Unternehmen finanziell etwas Luft bekommt. Wie die IG Metall auf Anfrage mitteilte, stimmten am Donnerstag in Oberndorf 52,3 Prozent der Mitarbeiter für die Annahme eines Tarifvertrags, der eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit um 2,5 auf 37,5 Stunden vorsieht.

Geld für die Mehrarbeit gibt es nicht. Zudem wird eine für Juli vorgesehene Einmalzahlung von 400 Euro je Vollzeitstelle gestrichen.

Bereits im April hatte es ein Votum pro Lohnverzicht gegeben, damals aber nur mit 50,4 Prozent – es war nur eine Stimme Mehrheit. Danach fochten Gegner des Tarifvertrags das Ergebnis an – aus ihrer Sicht wären mindestens 51 Prozent nötig gewesen. Mit der Wiederholung wurde der Tarifvertrag nun trotz der Kritik doch noch angenommen.

Die IG-Metall-Bevollmächtigte Dorothee Diehm wies darauf hin, dass es auch Verpflichtungen der Arbeitgeber und der Kapitalgeber gebe. So werde es dringend notwendige Investitionen in den Standort Oberndorf geben – und zwar in zweistelliger Millionen-Euro-Höhe pro Jahr. Der Tarifvertrag sei „eine Herausforderung für alle“, so die Gewerkschafterin. Der Schritt geschehe im Sinne der Beschäftigungssicherung und der Innovationsfähigkeit der Firma.

Heckler & Koch ist in einer schwierigen Lage. Die Auftragslage ist zwar gut, dennoch schreibt das Unternehmen mit seinen rund 800 Mitarbeitern rote Zahlen, und der Schuldenberg ist hoch.

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