Weltgrößter Pharmakonzern So will Pfizer in 2018 wieder wachsen

Viagra-Hersteller und Pharma-Gigant Pfizer hofft für 2018 auf ein ordentliches Wachstum. Kommende Woche legt CEO Ian Read Quartalszahlen vor.

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Seine Position als weltweit größter Hersteller von Arzneimitteln konnte Pfizer im vergangenen Jahr festigen. Neue Zahlen zum 1. Quartal legt der Konzern nächste Woche vor am 1. Mai. Quelle: Bloomberg

Düsseldorf Nachdem der weltgrößte Pharmakonzern Pfizer im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht auf 52,5 Milliarden Dollar geschrumpft ist, strebt CEO Ian Read für 2018 wieder ein Wachstum von bis zu vier Prozent an. In der Spitze kann sich der Vorstandschef sogar einen Umsatz von 55,5 Milliarden Dollar vorstellen, das Ergebnis je Aktie soll zwischen neun und 13 Prozent zulegen.

Ob der Jahresauftakt für den weltgrößten Pharmakonzern in dieser Hinsicht geglückt ist, werden die Zahlen für das erste Quartal zeigen, die am 1. Mai vorgelegt werden. Insbesondere die Sparte der innovativen Medikamente von Krebsmittel Ibrance bis zum Blutgerinner Eliquis dürfte für weitere Zuwächse sorgen.

Dieser Bereich war auch schon im vergangenen Jahre der Umsatztreiber, während der Bereich Essential Health, in dem Pfizer das Geschäft mit älteren, patentfreien Medikamenten gebündelt hat, zweistellig verlor. Auf dieses Geschäft mit einer Vielzahl von Produkten entfällt etwa die Hälfte des Konzernumsatzes.

Das Consumer-Healthcare-Geschäft, das Pfizer zum Verkauf gestellt hat, wird übrigens noch weiter voll konsolidiert. Das Unternehmen will in diesem Jahr weitere strategische Optionen prüfen, nachdem Reckitt Benckiser und der britische Arzneimittelhersteller GlaxoSmithKline einer möglichen Übernahme eine Absage erteilt hatten.

Das Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten, zu dem etwa Centrum-Vitaminpräparate gehören, erzielte zuletzt 3,6 Milliarden Dollar Umsatz und wird auf einen Wert von etwa 15 Milliarden Dollar taxiert.

Auch wenn Pfizer als Verkäufer zuletzt keinen Erfolg hatte- auf der Käuferseite gilt der Konzern nach wie vor Topkandidat. Seine Bereitschaft für große Deals hat er in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt. In den zurückliegenden Monaten wurde vor allem der US-Konkurrent Bristol-Myers Squibb (BMS) als naheliegender Übernahmekandidat für den Branchenführer gehandelt.

BMS ist mit knapp 21 Milliarden Dollar Umsatz aktuell die Nummer zwölf der Branche und würde vor allem die Position von Pfizer im Geschäft mit Krebsmedikamenten deutlich stärken. Doch nachdem Pfizer-Chef Read jüngst in einem Gespräch mit einem Analysten angeblich sagte, BMS sei das Geld nicht wert, sind an diesen Übernahme-Spekulationen auch wieder Zweifel aufgekommen.

Der Firmenchef hatte im vergangenen Jahr mehrfach angedeutet, dass das Thema M&A nach einer US-Steuerreform akut werden könnte. Bei Vorlage der letzten Quartalszahlen hatte er sich indessen auch schon etwas unbestimmter. "Wir schauen weiter auf M&A unter der Maßgabe, dass es Wert für unsere Aktionäre schafft. Aber wir schauen auch auf andere Möglichkeiten, unser Kapital einzusetzen - und das heißt auf Dividenden, Aktienrückkäufe und Investitionen in unser Geschäft." Der Bericht zum ersten Quartal könnte auch weiteren Aufschluss bringen, wie Pfizer seine Ressourcen auf diese drei Optionen aufteilen will.

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