
Wien Der weltgrößte Ziegelhersteller Wienerberger hält trotz der schwachen Wohnungsbauwirtschaft in vielen Ländern Europas an seinen Geschäftszielen fest. Im laufenden Jahr erwartet das österreichische Unternehmen nach Angaben weiterhin einen Nettogewinn. Das operative Ergebnis (Ebitda) soll auf 250 bis 260 Millionen Euro steigen, was einem Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Inklusive eines positiven Einmaleffekts aus einer Übernahme werde das Ebitda voraussichtlich zwischen 280 und 290 Millionen Euro liegen.
Wienerberger verkauft seine Ziegel zu 80 Prozent an Privatkunden und bekomme hier in vielen Märkten bereits eine Verunsicherung der Kunden durch die Schuldenkrise zu spüren, sagte Firmenchef Heimo Scheuch. „Wenn Leute schon das Geld haben zu bauen - wenn sie total verunsichert sind, was die Zukunft betrifft, werden sie von den Vorhaben natürlich auch eher Abstand nehmen und warten.“ Im wichtigen osteuropäischen Markt Polen habe sich die Nachfrage folglich abgeschwächt, ebenso wie in Belgien und Großbritannien. Auch der südosteuropäische Markt sei weiterhin schwach, sagte Scheuch.
Dennoch stieg der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) im dritten Quartal um zehn Prozent auf 90,3 Millionen Euro, während der Umsatz ebenso stark auf 569,5 Millionen Euro zulegte. Die Zuwächse führt Scheuch zum einen auf Preiserhöhungen von insgesamt zwei Prozent in den ersten drei Quartalen zurück. Zudem laufe das Geschäft in den wichtigen westeuropäischen Märkten Deutschland und Frankreich weiterhin gut. Dort würden unverändert viele Wohnungen gebaut.
Dementsprechend peilt Wienerberger auch für das kommende Jahr Zuwächse an. „Ich gehe davon aus, dass wir durchaus wieder wachsen können - entgegen wahrscheinlich sehr schwierigen Markttrends - das muss unser Zielsetzung bleiben“, sagte Scheuch.