Werft Fosen Yard „Ziel ist eine tragfähige Lösung für die Schiffswerft“

Werftgelände in Emden Quelle: dpa

Mit einem Auftrag zu übergroßen Bauteilen für Hochsee-Lachsfarmen sorgte die Emder Werft Fosen Yard im vergangenen Jahr für Aufsehen. Nun lotet Insolvenzverwalter Christian Kaufmann die Rettungsoptionen aus.

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Nach dem Insolvenzantrag der Fosen Yard Emden, einer Nachfolgerin der traditionsreichen Nordseewerke, lotet der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Kaufmann die Rettungsoptionen für das Unternehmen aus. „Ziel ist, eine tragfähige Lösung für die Schiffswerft zu erarbeiten“, teilte Kaufmann der WirtschaftsWoche mit. 

Die Gesellschaft, die im Schiff- und Metallbau tätig ist, beschäftigt insgesamt 96 Mitarbeiter am Standort in Emden. „Die Gehälter der Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert“, sagte Kaufmann. „Der Betrieb wird im derzeitigen Umfang zunächst fortgeführt.“

Derzeit seien die meisten Mitarbeiter noch in Kurzarbeit, die übrigen Beschäftigten sind demnach auf anderen Werften tätig. „Der Hintergrund ist, dass sich ein Auftrag über den Bau von sechs Schiffen mehrfach hinausgezögert hat“, sagte Kaufmann. Auch bei anderen Aufträgen seien noch offene Fragen zu klären. Zusammen mit der Geschäftsführung will der Verwalter nun Gespräche mit allen Beteiligten führen, um zu prüfen, ob diese Aufträge noch ausgeführt werden können.

Mehrfache Verzögerungen

Das Unternehmen hatte am Mittwoch Insolvenz angemeldet. Die Werft Fosen Yard gehört zur norwegischen Fosen Gruppe. Der norwegische Schiffsbauer hatte die Werft nach einer Insolvenzanmeldung 2019 übernommen. Im vergangenen Jahr machte sich Fosen Yard in Emden mit dem Bau von übergroßen Bauteilen für Hochsee-Lachsfarmen einen Namen. Der Auftrag über den Bau der sechs neuen Frachtschiffe schien zusätzlich für neuen Schwung zu sorgen. Der Bau sollte in diesem Frühjahr starten – warum es nicht dazu kam, blieb zunächst offen.

Für diesen Donnerstag ist eine Betriebsversammlung mit dem Insolvenzverwalter angesetzt. Kaufmann verfügt umfangreiche Erfahrung in der Sanierung von Unternehmen. Der Jurist der Insolvenzkanzlei Pluta war zuvor unter anderem als Insolvenzverwalter bei der Navitek-Schiffsreparatur- und technische Beratungsgesellschaft tätig und ist derzeit unter anderem Verwalter der Großbäckerei Stöhr-Brot. 

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