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Werner Baumann Bayer baut Brexit-Notfallversorgung für Medikamente auf

Eine Aspirin-Tablette des Bayer-Konzerns Quelle: dpa

Im Falle eines harten Brexit sieht Bayer-Chef Baumann die Versorgung mit Medikamenten gefährdet. Der Konzern hat daher die Einlagerung hochgefahren. Baumann sieht zudem neue Chancen für Bayer in China.

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Im Falle eines harten Brexit sieht Bayer-Chef Werner Baumann die Versorgung mit Medikamenten gefährdet. „Klar ist, dass es bei einem ungeregelten Brexit logistische Probleme geben wird. Wir haben daher Zusatzbestände an Medikamenten aufgebaut, um die Versorgung zu sichern“, sagte Baumann im Interview mit der WirtschaftsWoche. Bayer lagere dabei „meist mehr als den Bedarf für einen Monat“ ein, so Baumann.

Dies sei aber je nach Arzneigruppe unterschiedlich. Bei einigen Präparaten funktioniere die Zusatzbevorratung allerdings nicht, etwa beim Krebsmittel Xofigo: „Da es sich um ein Radiopharmazeutikum handelt, muss das Produkt in wenigen Tagen nach der Herstellung beim Patienten sein“, sagte der Bayer-Chef.

Neues Potenzial im China-Geschäft

Baumann erwartet zudem gute Geschäfte mit Gen-Saatgut in China: „Im Agrargeschäft ist es künftig vielleicht möglich, genmodifiziertes Saatgut anzubauen. Nachdem Chemchina den Schweizer Agrarkonzern Syngenta übernommen hat, könnten sich hier Möglichkeiten ergeben, sagte er der WirtschaftsWoche. Auch bei Pharma sieht er neue Chancen in China: So sehe der Fünfjahresplan der Regierung vor, für die gesamte chinesische Bevölkerung eine Basiskrankenversicherung einzuführen: „Davon können wir profitieren.“

Auf Glyphosat-Verfahren am 25. Februar besser vorbereitet

Für die nächste Glyphosat-Klage am 25. Februar in San Francisco sieht sich der Leverkusener Konzern besser aufgestellt als im ersten Verfahren, bei dem Bayer erstinstanzlich zu 78 Millionen Dollar Schadensersatz verurteilt wurde. Gegenüber der WirtschaftsWoche deutete Baumann eine Änderung der Verteidigungsstrategie an: „Wir werden im nächsten Verfahren einen starken Fokus auf wissenschaftliche Daten legen können, die die Sicherheit von Glyphosat bestätigen. Zudem haben die Klägeranwälte stark auf Emotionen gesetzt, darauf sind wir diesmal besser vorbereitet.“ Baumann betonte, dass das erste Glyphosat-Verfahren noch unter der Führung von Monsanto lief. Weil noch nicht alle kartellrechtlichen Fragen geklärt gewesen seien, habe Bayer keinen Einfluss nehmen können. Bayer verfüge wegen des Pharmageschäfts über „eine umfänglichere Erfahrung mit Haftungsprozessen in den USA“ als Monsanto.

Insgesamt sind in den USA 9300 Klagen wegen Glyphosat anhängig. Die Kläger machen für ihre Krebserkrankungen den Pflanzen-Wirkstoff Glyphosat verantwortlich. Baumann ist optimistisch, dass „der gesamte Prozesskomplex zu einem positiven Ausgang kommen wird“.

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