
Der kriselnde Leuchtmittelhersteller Osram schreibt wieder schwarze Zahlen und bekommt im Januar einen neuen Vorstandschef. Das 2013 von Siemens abgespaltene Unternehmen wies am Mittwochabend einen Gewinn von zwölf Millionen Euro für das abgelaufene Quartal aus, nach 29 Millionen Euro Verlust vor Jahresfrist. Der Umsatz stagnierte bei 1,33 Milliarden Euro.
Globaler Umsatz mit Leuchtmitteln 2011 und 2020
2011: 9 Milliarden Euro
2020: 64 Milliarden Euro
Quelle: McKinsey
2011: 39 Milliarden Euro
2020: 27 Milliarden Euro
2011: 11 Milliarden Euro
2020: 25 Milliarden Euro
Bei der Vorstellung der Quartalsergebnisse gab der im MDax notierte Konzern außerdem bekannt, dass Olaf Berlien ab Januar 2015 die Geschäfte des Konzerns führen wird. Der 52-Jährige soll auch die Aufgaben des Technikvorstandes übernehmen. Derzeit ist Berlien noch Chef der M+W Group. Davor arbeitete er unter anderem für ThyssenKrupp, Carl Zeiss und IBM Deutschland.
Der bisherige Vorstandsvorsitzende Wolfgang Dehen scheide zum gleichen Zeitpunkt „auf eigenen Wunsch und im besten Einvernehmen“ aus dem Vorstand und aus seinen weiteren Ämtern bei Osram aus, hieß es weiter. Dehen kam im November 2012 an die Spitze des Unternehmens. Sein Vertrag läuft eigentlich bis März 2016. Im Sommer hatte das „Manager Magazin“ berichtet, dass sich der Aufsichtsrat nach einem Nachfolger für Dehen umsehe. Ende Juni hatte der damalige Technikvorstand Peter Laier wegen unterschiedlicher Auffassung im Vorstand über die Führung und Ausrichtung der Geschäfte das Unternehmen verlassen.
Osram blieb trotz der Rückkehr in die schwarzen Zahlen hinter den Erwartungen von Analysten zurück, die 28 Millionen Euro Gewinn erwartet hatten. Das Unternehmen stehe inmitten einer großen Umstrukturierung, sagte Aufsichtsratschef Peter Bauer in einer Telefonkonferenz mit Analysten am späten Mittwochabend. Die Situation sei nicht einfach. Osram hat ein Sparprogramm aufgelegt, das unter anderem den Abbau von 8000 Stellen vorsieht.