„Yton“-Hersteller Xella geht an Finanzinvestor Lone Star

Der US-Investor Lone Star kauft den Duisburger Baustoff-Konzern Xella., nachdem der Börsengang des Betonherstellers im vergangenen Jahr geplatzt war. Der Preis soll bei gut 2,2 Milliarden Euro liegen.

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Mit Marken wie Ytong, Hebel und Silka sieht sich Xella als weltgrößter Hersteller von Porenbeton, Kalksandstein und Gips-Faserplatten. Quelle: dpa

Frankfurt Der Duisburger Baustoff-Konzern Xella bekommt den nächsten Finanzinvestor als Eigentümer. Ein gutes Jahr nach dem geplatzten Börsengang verkauften die Beteiligungsgesellschaften PAI Partners und Goldman Sachs das für „Ytong“-Porenbeton bekannte Unternehmen mit 5900 Mitarbeitern an den US-Investor Lone Star, wie die bisherigen Eigentümer am Donnerstag mitteilten.

Die Texaner lassen sich das Unternehmen Insidern zufolge rund 2,2 Milliarden Euro – inklusive Schulden – kosten. Offiziell wurde zum Kaufpreis Stillschweigen vereinbart. Lone Star ist hierzulande vor allem als Eigentümer der Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB bekannt und stürzt sich häufig auf Sanierungsfälle.

Xella hat sein Sanierungsprogramm bereits hinter sich. Im vergangenen Jahr wurden rund 800 Arbeitsplätze abgebaut, wie eine Sprecherin sagte. Das schlug sich positiv nieder. In den zwölf Monaten bis Ende September 2016 kam Xella nach eigenen Angaben auf einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro, drei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stieg um 23 Prozent auf 271 Millionen Euro.

Mit Marken wie Ytong, Hebel und Silka sieht sich Xella als weltgrößter Hersteller von Porenbeton, Kalksandstein und Gips-Faserplatten. Ein Fünftel des Umsatzes kommt aus dem rentableren Kalk-Geschäft. Der seit März amtierende Vorstandschef Jochen Fabritius sprach von einem „sehr positiven Volumen- und Preis-Wachstumspfad“, den Xella nunmehr eingeschlagen habe.

Fabritius’ Vorgänger Jan Buck-Emden war nach dem Scheitern des Börsengangs abrupt gegangen. Im Herbst 2015 hatten sich die Eigentümer eine Bewertung von bis zu 2,5 Milliarden Euro erhofft. Auf dem Unternehmen lasten noch rund 700 Millionen Euro Schulden.

PAI Partners und die Beteiligungssparte von Goldman Sachs waren 2008 bei der Haniel-Tochter eingestiegen. Eine Haltefrist von acht Jahren ist für Finanzinvestoren ungewöhnlich lange. Um Xella hatten zuletzt auch die Beteiligungsfirmen Bain Capital und Apollo gebuhlt.

Lone Star setzte sich schließlich durch. Der Finanzinvestor hatte die in der Finanzkrise in Schieflage geratene Bank IKB gekauft, scheiterte aber mehrfach daran, sie weiterzuverkaufen. Das gelang Lone Star aber beim Frankfurter Immobilienfinanzierer Corealcredit, der an die Wiesbadener Aareal Bank ging. Erst in diesem Jahr übernahmen die Texaner den Münchener Immobilien-Projektentwickler Isaria Wohnbau und nahmen ihn von der Börse.

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