Zementhersteller Globale Baukonjunktur treibt Heidelberg Cement an

Heidelberg Cement Quelle: dapd

Dank der weltweit florierenden Baukonjunktur konnte der Baustoffkonzern Heidelberg Cement seinen Gewinn im vergangenen Jahr steigern.

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Die lebhafte Baukonjunktur in Europa und den USA hat neben sinkenden Kosten dem Baustoffkonzern HeidelbergCement zum erhofften Gewinnplus verholfen. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs (Ebitda) kletterte 2017 auf vergleichbarer Basis um 5,5 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Umsatz mit Zement, Beton und Zuschlagstoffen stieg um zwei Prozent auf 17,3 Milliarden Euro. Der Dax-Konzern erreichte damit sein selbst gestecktes Ziel eines "moderaten" Gewinnanstiegs von rund fünf bis zehn Prozent und traf die Erwartungen der Analysten. "Wir haben das Jahr 2017 trotz eines sehr herausfordernden Marktumfelds erfolgreich abgeschlossen und unser operatives Ergebnisziel erreicht", erklärte Vorstandschef Bernd Scheifele.

In Nordamerika kurbelten der Wohnungs- wie der Wirtschaftsbau, so etwa bei der Ölförderung in Kanada, den Absatz an. In Europa belastete die Unsicherheit nach dem Brexit-Votum in Großbritannien das Geschäft, da sich Infrastrukturprojekte verzögerten und der Bauboom in London seinen Zenit überschritten hat. Dem stand der prosperierende Wohnungsbau in Deutschland gegenüber. In Asien brach das Betriebsergebnis wegen des Preisverfalls in Indonesien und höherer Energiekosten ein.

Der Zementabsatz war nach Angaben des Weltzementverbandes im vergangenen Jahr erstmals seit der Finanzkrise 2009 wieder gewachsen, und zwar um ein Prozent. Nach Jahren des Sparens investierten Staaten wieder in die Infrastruktur. Für dieses Jahr erwartet der Branchenverband einen Absatzanstieg um 1,5 Prozent. Die Kurpfälzer wollen 2018 von der anhaltenden Erholung in der Eurozone und der Konjunktur in den USA profitieren, die von der Steuerreform noch verstärkt wird. In Nordamerika stärkte HeidelbergCement seine Marktposition durch die Übernahme der dortigen Italcementi-Tochter und den Kauf von zwei weiteren Betrieben. "In Anbetracht des insgesamt positiven Ausblicks für die Weltwirtschaft blicken wir zuversichtlich in die Zukunft", erklärte Scheifele. Risiken gingen jedoch von steigender Inflation, insbesondere bei den Energiepreisen, und erwarteten Zinserhöhungen aus. Eine Gewinnprognose für 2018 will Scheifele erst zur Vorlage der vollständigen Bilanz am 22. März bekannt geben.

Zu der Ergebnisverbesserung trugen Kostenvorteile durch die Integration der Mitte 2016 übernommenen Italcementi bei. Das Synergieziel von 470 Millionen Euro bis Ende 2017 wurde demnach um 40 Millionen Euro übertroffen. Bis Ende dieses Jahres sollen weitere 37 Millionen Euro Kostenvorteile realisiert werden.

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