Ziele erhöht Starkes Agrargeschäft beschert Bayer hohen Gewinn

Das Bayer Kreuz, das Logo des Unternehmens, leuchtet auf dem Werksgelände von Bayer in Leverkusen, gegenüber dem Rheinufer in Köln. Quelle: dpa

Starke Agrargeschäfte und eine rege Nachfrage nach rezeptfreien Erkältungs- und Allergiemitteln stimmen Bayer für 2022 optimistischer. Bayer erwartet für 2022 nun einen Umsatz von 47 bis 48 Milliarden Euro.

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Ein starkes Agrargeschäft beflügelt Bayer. Im zweiten Quartal machte der Pharma- und Agrarchemiekonzern einen deutlichen Ergebnissprung und hob seine Jahresziele an. Bei möglichen Engpässen bei der Gasversorgung aus Russland erwartet Vorstandschef Werner Baumann derzeit keine wesentlichen finanziellen Auswirkungen für Bayer. „Wir sind technisch vorbereitet, um die Abhängigkeit von Erdgas durch die Umstellung auf alternative und erneuerbare Energiequellen deutlich zu verringern“, sagte er bei der Vorlage der Quartalsbilanz am Donnerstag. Wo möglich, habe Bayer Produktbestände aufgebaut.

Mehr Sorgen macht sich Baumann um die Beeinträchtigung von Lieferketten. „Deshalb erweitern wir unser Lieferantennetzwerk und legen zusätzliche Vorräte von kritischen Rohstoffen und Verpackungsmaterialien an.“

Im zweiten Quartal erzielte Bayer einen bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) von 3,35 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 30 Prozent. Damit konnte das Leverkusener Unternehmen die Erwartungen von Analysten deutlich übertreffen. Neben einem kräftigen Ergebnissprung im Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut im Zuge eines deutlich verbesserten Marktumfelds profitierte Bayer auch von Zuwächsen bei rezeptfreien Gesundheitsprodukten und im Pharmabereich. Der Umsatz erhöhte sich binnen Jahresfrist um gut 18 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro, währungsbereinigt stand ein Plus von 9,6 Prozent zu Buche.

Unter dem Strich fiel im abgelaufenen Quartal unterdessen ein Verlust von 298 Millionen Euro an, nachdem vor Jahresfrist ein Minus von 2,3 Milliarden Euro wegen Milliardenrückstellungen im Glyphosat-Rechtsstreit in den USA zu Buche stand. Analysten hatten Bayer jedoch einen Nettogewinn von 1,5 Milliarden zugetraut - erneut fielen aber hohe Sonderbelastungen im Zusammenhang mit dem Agrargeschäft CropScience an.

Bayer bildete im zweiten Quartal eine zusätzliche Rückstellung über 694 Millionen Euro aufgrund laufender Vergleichsverhandlungen mit dem US-Bundesstaat Oregon im Rechtsstreit um Umweltverschmutzungen durch die Chemikalie PCB - ebenfalls eine der Altlasten aus der Übernahme des Glyphosat-Entwicklers Monsanto. Zudem fielen Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte von 1,3 Milliarden bei CropScience an angesichts der stark gestiegenen Kapitalmarktzinsen sowie den laufenden Rechtsverfahren und Restrukturierungsmaßnahmen.

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Da es bei Bayer im zweiten Quartal aber operativ rund lief, hob Vorstandschef Baumann die Jahresziele an. Bereinigt um Währungseffekte erwartet er nun einen Umsatzanstieg um etwa acht Prozent auf 47 bis 48 Milliarden Euro und ein bereinigtes Ergebnis von etwa 12,5 Milliarden Euro. Bisher waren ein Umsatzplus auf etwa 46 Milliarden und ein bereinigtes Ergebnis von rund zwölf Milliarden Euro in Aussicht gestellt worden. 2021 hatte Bayer gut 44 Milliarden Euro umgesetzt und ein Ergebnis von 11,18 Milliarden eingefahren.

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