Zuggeschäft Kartellamt genehmigt Verkauf von Vossloh-Loks an Chinesen

Der chinesische Staatskonzern CRRC will in Europa expandieren - und übernimmt das Zuggeschäft von Vossloh. Der Verkauf hat nun grünes Licht bekommen.

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Der chinesische Staatskonzern CRRC übernimmt das Lokomotivgeschäft des sauerländischen Mittelständlers. Quelle: dpa

Das Bundeskartellamt hat Vossloh grünes Licht für den umstrittenen Verkauf seines Lokomotiv-Geschäfts an den chinesischen Zug-Giganten CRRC gegeben. Die Wettbewerbshüter hätten die Transaktion nach gründlicher Prüfung trotz „durchaus vorhandener Bedenken“ gebilligt, erklärte Kartellamtschef Andreas Mundt am Montag. Es sei aber auszuschließen, dass die Übernahme zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Wettbewerbs auf dem Markt für Rangierlokomotiven in Europa führen werde.

Das Kartellamt habe „alle Besonderheiten, die mit der Übernahme eines europäischen Unternehmens durch ein chinesisches Staatsunternehmen einhergehen, sehr gründlich geprüft“, sagte Mundt. Die Kartellwächter hätten sich dabei auch „mit der Gefahr von Niedrigpreis- und Dumpingstrategien“ durch den chinesischen Konzern auseinandergesetzt. Vossloh Locomotives habe in den vergangenen Jahren deutlich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt, zugleich seien neue Wettbewerber in den Markt eingetreten, begründete Mundt die Freigabe. CRRC spiele auf dem europäischen Markt zudem bisher nur eine untergeordnete Rolle.

Der Bahntechnik-Konzern aus dem sauerländischen Werdohl hatte Ende August mit der CRRC-Tochter Zhuzhou einen Käufer für die Lok-Sparte mit rund 500 Beschäftigten gefunden. Für die Chinesen ist der Zukauf ein weiteres Einfallstor in den europäischen Markt. Die aggressive Expansion des weltgrößten Lok-Herstellers CRRC hat die Branche aufgeschreckt.

CRRC sorgt bereits seit längerem für Aufregung in der Branche: Der ICE-Bauer Siemens hatte in der Vergangenheit Fusionspläne mit dem französischen Konkurrenten Alstom mit der drohenden Konkurrenz aus China begründet. Doch die EU-Kommission hatte den Zusammenschluss der beiden führenden europäischen Hersteller mit der Begründung abgeschmettert, dass CRRC in der EU bisher kaum Fuß gefasst habe.

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