Zulieferer Preisdruck der Autobauer brockt Schaeffler Gewinneinbruch ein

Der Zulieferer Schäffler leidet unter der Schwäche der Autoindustrie. Der Umsatz stagniert, der operative Gewinn hat sich im Jahresvergleich halbiert.

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Preisdruck der Autobauer brockt Schaeffler Gewinneinbruch ein Quelle: dpa

Hamburg Restrukturierungskosten, ein schwächeres China-Geschäft und der zunehmende Preisdruck der Autohersteller lässt beim Zulieferer Schaeffler zu Jahresbeginn den Gewinn einbrechen. Während die Umsatzerlöse in den ersten drei Monaten nahezu stagnierten, halbierte sich der operative Gewinn binnen Jahresfrist fast auf 230 Millionen Euro, wie das Familienunternehmen aus Herzogenaurach am Mittwoch mitteilte.

Dabei schlugen Restrukturierungskosten von 55 Millionen Euro zu Buche. Die Sondereffekte wurden dadurch gemildert, dass Schaeffler ein Bußgeld von 13 Millionen Euro zurückerstattet bekam, das der Industriesparte bereits 2015 in einem Kartellverfahren in Südkorea aufgebrummt worden war.

Von den für den Umbau der schwächelnden Autosparte für dieses Jahr vorgesehenen Restrukturierungskosten von 60 Millionen Euro hat Schaeffler damit den größten Teil verdaut. Das fränkische Unternehmen hatte sich Anfang März von seinen Zielen für 2020 endgültig verabschiedet und ein Sparprogramm aufgelegt. Dabei sollen im Geschäft mit den Autoherstellern zunächst 900 der 55.000 Arbeitsplätze wegfallen. Weltweit ging die Mitarbeiterzahl der Schaeffler-Gruppe im ersten Quartal um 640 auf gut 91.800 Beschäftigte zurück.

Der Umsatz stieg im Zeitraum Januar bis März währungsbereinigt marginal um 0,4 Prozent auf rund 3,6 Milliarden Euro. Dabei machte die Industriesparte, die ihren Umbau weitgehend hinter sich hat, den Umsatzschwund im Autogeschäft wett. Die Prognose bekräftigte der Vorstand. Demnach peilt Schaeffler für das Gesamtjahr währungsbereinigt einen Umsatz zwischen einem und drei Prozent und eine operative Rendite vor Sondereffekten (Ebit-Marge) zwischen acht und neun Prozent an.

Im ersten Quartal lag die vergleichbare Marge mit 7,5 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert von elf Prozent. Als Grund nannte Schaeffler unter anderem einen Rückgang der Bruttomarge. Damit hinterlässt der Kostendruck der Autohersteller Spuren in der Bilanz von Schaeffler. Hinzu kamen den Angaben zufolge höhere Vertriebs- und Verwaltungskosten.

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