




Das Kanzleramt und das Bundeswirtschaftsministerium haben sich Regierungskreisen zufolge auf einen Forderungskatalog zu den Fusionsplänen des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS mit dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems verständigt. "Das ist richtig", sagte ein hoher Regierungsvertreter am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters auf eine entsprechende Frage.
Das Papier werde nun der französischen Regierung übermittelt, mit der sich die deutsche Regierung in dieser Frage eng abstimmen will.
Teil des Kataloges sei die Forderung, auch im neuen Unternehmen eine deutsch-französische Machtbalance zu schaffen, wie sie schon bei der EADS seit Jahren besteht. Zuvor hatte dies die Tageszeitung "Die Welt" berichtet.
Die Bundesregierung verlange in dem Schreiben zudem, dass es eine Gleichberechtigung bei den Konzernzentralen geben müsse, um die deutschen Standortinteressen zu wahren, berichtete das Blatt.
Zuvor hatte bereits die "Financial Times Deutschland" berichtet, Frankreich und Deutschland könnten eine gemeinsame Sperrminorität von mehr als 25 Prozent in dem geplanten Fusionsunternehmen anstreben. Mit einem Kapitalanteil von zusammen 27 Prozent hätten die Staaten eine Blockademöglichkeit gegen das Management des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns, berichtete das Blatt unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise.
Der Vorschlag stoße aber auf strikte Ablehnung der Briten. Zudem sei offen, ob sich Deutschland überhaupt der Idee anschließe. Bei einem solchen Vorgehen könnte das Gesamtvorhaben platzen, verlaute aus Industriekreisen.
Bei einer Fusion von EADS mit der britischen BAE würde das weltweit größte Unternehmen der Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungstechnik entstehen.