Zwangsarbeit Siemens-Chef Busch warnt vor Exportverboten für China

Der CEO mahnt Respekt gegenüber China an. Bei einem EU-Importverbot für Produkte aus chinesischer Zwangsarbeit, würde auch ein Teil der Energiewende gefährdet.

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Vor einem konfrontativen Kurs in der Außenpolitik rät der Siemens-Chef ab. Quelle: dpa

Siemens-Chef Roland Busch hat vor einer Konfrontation mit der Volksrepublik China gewarnt und einen „respektvollen Umgang“ gefordert. „China ist zu Recht ein sehr selbstbewusstes Land. Es hat in 20 Jahren eine Milliarde Menschen aus der Armut gebracht und einen veritablen Mittelstand etabliert“, sagte Busch der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag).

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) dringt wegen Menschenrechtsverletzungen auf eine härtere Haltung gegenüber dem kommunistischen Regime in Peking. So fordert sie ein EU-Importverbot für Produkte, die mit Zwangsarbeit hergestellt wurden.

Der Siemens-Chef sagte, Baerbock sei mit ihm als Vorsitzendem des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft zu diesem Thema bisher nicht im Austausch. Fehler in China „lösen sich nicht durch eine konfrontative Außenpolitik“, sagte Busch. „Wenn Exportverbote erlassen werden, könnten diese dazu führen, dass wir keine Solarzellen aus China mehr kaufen können – dann ist die Energiewende an dieser Stelle zu Ende.“

Er sei optimistisch, dass die Grünen Themen wie Verkehr, Transport, Gebäude und Klimaschutz voranbringen, hoffe aber auf Augenmaß. „Natürlich könnten wir schon 2022 aus der Kohle aussteigen, aber dann gingen in Deutschland die Lichter aus“, sagte der Siemens-Chef. Auch das Elektroauto lade „bunten Strom, keinen grünen. Raschen Fortschritt gibt es nur, wenn man nicht zu dogmatisch ist.“

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