Investor Pay-Pal-Gründer Peter Thiel findet Trumps Art zu denken „großartig“

Der Investor lobt Trumps Willen, politische Denkmuster aufzubrechen. Seine Zeit im Silicon Valley vergleicht er mit einem totalitären System.

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Düsseldorf Mit einem Werbe-Auftritt für Donald Trump beim Parteikongress der Republikaner im Jahr 2016 hat Investor und PayPal-Gründer Peter Thiel für Furore gesorgt. Im Interview mit dem US-amerikanischen TV-Sender Fox äußerte er sich nun erneut zur politischen Lage.

In dem Gespräch erklärte Thiel die Hintergründe seines Umzugs vom Silicon Valley nach Los Angeles, den er vor einem Monat bekanntgab: „Es gibt einen Punkt, an dem der Netzwerkeffekt schief läuft. Wenn jeder weiß, was der andere denkt, führt das dazu, dass jeder das selbe denkt“, sagte er der Fox-Moderatorin Maria Bartiromo. „Das kann sich dann zu einem Massenwahnsinn entwickeln. Ich finde, wir sind zu einem Punkt gekommen, wo die negativen Effekte größer sind als die positiven.“

Dies habe er auch an der Welle der Kritik gemerkt, die ihm für seinen Trump-Support entgegenschlug. Thiel betonte zwar, dass es „okay“ sei, von Menschen umgeben zu sein, die andere Standpunkte vertreten. Es sei allerdings etwas anderes, wenn die andere Meinung beinahe einstimmig sei. „Das heißt nicht, dass sie alle die Wahrheit kennen“, sagte er, „sondern dass sie sich in einer Art totalitärem System befinden, einem Einparteienstaat, in dem abweichende Meinungen nicht erlaubt sind.“

Am US-Präsidenten hält der deutschstämmige Milliardär weiterhin fest. Trumps Wille, alte und politisch korrekte Denkmuster aufzubrechen, sei „großartig“: „Ich denke, dass das für uns äußerst wichtig ist, um Fortschritte zu erzielen.“

Ganz mit Trump auf einer Linie ist Thiel auch bei den Strafzöllen. Es sei offensichtlich, dass in den Handelsbeziehungen etwas schief laufe, wenn sie derart asymmetrisch seien. Von Unternehmern würde erwartet, dass man stets gegen Zölle und für den Freihandel sei. „Aber ich finde, auch das muss überdacht werden.“

Auch zum Bitcoin-Hype äußert sich der Facebook-Investor. Er sieht Parallelen zur Dotcom-Blase der Jahrtausendwende, jedoch mit einem großen Unterschied: Kaum noch ein Analyst rate noch zum Kauf.

Über seine Pläne, ein neues konservatives Nachrichtenportal zu starten, sagte Thiel wenig Konkretes. Die große Herausforderung sei, ein funktionierendes Geschäftsmodell zu erarbeiten – daran arbeite er gerade.

Der 50-Jährige gründete 1998 zusammen mit Elon Musk und Max Levchin den Online-Bezahldienst PayPal und war einer der ersten Investoren des sozialen Netzwerks Facebook. Laut „Forbes“ beläuft sich sein Privatvermögen auf 2,5 Milliarden Dollar.

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