Adel Al-Saleh Die drei Aufgaben des neuen T-Systems-Chefs

Spalten, sanieren, durchstarten – es gibt viel zu tun für Adel Al-Saleh, wenn er am 1. Januar 2018 Reinhard Clemens an der Spitze der Telekom-Krisensparte T-Systems ablöst. Ein Blick auf die To-Do-Liste.

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Adel B. Al-Saleh wird Telekom-Vorstand und CEO von T-Systems. Quelle: DEUTSCHE TELEKOM

So lange hat Telekom-Chef Tim Höttges noch nie nach einem neuen Vorstand gesucht. Seit Monaten sind Headhunter unterwegs, um einen Nachfolger für T-Systems-Chef Reinhard Clemens zu finden. Die meisten winkten sofort ab: Die IT- und Großkundensparte ist seit Jahren das Sorgenkind der Deutschen Telekom. Sich freiwillig auf diesen Schleuderstuhl zu setzen, das Risiko wollte und will keiner der Top-Leute in der deutschen IT-Szene eingehen.

Bis nach London musste Höttges seine Spürhunde schicken, um fündig zu werden. Der neue Sanierer von T-Systems heißt Adel Al-Saleh, ist 53 Jahre alt und US-Amerikaner. Zuletzt stand er an der Spitze der NGA Human Resources. Das Unternehmen preist sich selbst als „einzigen großen Outsourcer für Human Relations mit europäischen Wurzeln“ an und deckt mit seinem Produktportfolio das gesamte Spektrum der IT-Prozesse und Gehaltsabrechnungssysteme für das Personalmanagement ab.

In Deutschland ist das Unternehmen nur Insidern bekannt, obwohl auch hiesige Konzerne wie zum Beispiel die Essener Thyssenkrupp AG einen Rahmenvertrag mit NGA als globalen Dienstleister für ihre Personalabrechnung abgeschlossen haben.

Markenwerte der wertvollsten Telekommunikationsmarken

Auf gewisse Erfahrungswerte kann Al-Saleh also zurückgreifen, wenn er am 1. Januar 2018 offiziell seinen Posten als T-Systems-Chef antritt. Die verbleibenden zweieinhalb Monate will der Neue nutzen, um sich die Probleme der IT-Sparte genauestens anzuschauen. „Er ist schon unterwegs und hat auch schon Kunden besucht“, heißt es bei der Telekom.

Der Vorstand hofft auf einen „frischen, ungetrübten Blick“. Ab Januar wird es dann ernst. Insider rechnen damit, dass kein Stein auf dem anderen bleibt. Seine vordringlichste Aufgabe wird sein, Umsatz und Rendite von T-Systems wieder zu steigern und vor allem verlorenes Vertrauen bei der Großkunden zurückzugewinnen. Die Telekom soll wieder der erste Ansprechpartner in der deutschen Wirtschaft werden und insbesondere bei der gerade anlaufenden Digitalisierungswelle ein wichtige Rolle spielen.

Zum Sanierungsplan gehört aber auch, dass sich T-Systems von seinen alten Wurzeln trennt. Das gilt vor allem für das notleidende Geschäft rund um das klassische Outsourcing von Rechenzentren. Einen Käufer oder – übergangsweise - einen Partner für ein Gemeinschaftsunternehmen zu finden, das wird Al-Salehs erste und schwerste Aufgabe. Denn zur Lösung des Problems gehört auch, die Personalkosten drastisch zu senken. Ohne einen massiven Stellenabbau bei den 26.000 IT-Mitarbeitern wird das nicht gelingen.

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