Aixtron Chinesen machen großen Schritt zur Übernahme

Die Verantwortlichen des Chip-Anlagenbauers können aufatmen: Eine Übernahme und der damit verbundene Wiederaufbau durch einen chinesischen Investor wird immer wahrscheinlicher. Nur noch wenige Anleger fehlen.

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Die Übernahme eines chinesischen Investors wird immer wahrscheinlicher. Es kann mit dem Wiederaufbau des kriselnden Chip-Anlagenbauers gerechnet werden. Quelle: picture alliance

Frankfurt Die Hoffnung des Chip-Anlagenbauers Aixtron auf eine Übernahme durch den chinesischen Investor Fujian Grand Chip Investment (FGC) wächst. Der Investmentfonds des Geschäftsmanns Zhendong Liu will sich nun mit einer Beteiligung von mindestens 50,1 Prozent an Aixtron begnügen, wie er am Donnerstag mitteilte. Bisher hatte FGC mindestens 60 Prozent gefordert, um die Übernahme nicht scheitern zu lassen. Nun sind die Chinesen fast am Ziel: 43,9 Prozent der Aixtron-Aktionäre hatten bis zum Donnerstag ihre Anteilsscheine angedient, nachdem sie FGC lange hatten zappeln lassen. Wegen der gesenkten Mindestschwelle hat FGC nun zwei Wochen länger Zeit, die noch fehlenden 6,2 Prozent an Aixtron einzusammeln. Die Offerte wird bis zum 21. Oktober verlängert.

Die Chinesen mussten lange zittern: Am Dienstag waren FGC erst 16,6 Prozent an Aixtron angedient worden. Der Fonds hat 6,00 Euro je Aixtron-Aktie geboten. Am Donnerstag legte sie um sechs Prozent auf 5,65 Euro zu. Insgesamt bietet FGC rund 676 Millionen Euro für das 1983 aus der Aachener Hochschule RWTH hervorgegangene Unternehmen aus Herzogenrath mit seinen rund 750 Mitarbeitern. Aixtron produziert Chipanlagen zur Herstellung von Leuchtdioden (LED), die in der Unterhaltungselektronik, Automobilindustrie und bei industrieller Beleuchtung zum Einsatz kommen.

Auch Aixtron-Chef Martin Goetzeler hofft auf einen Erfolg der Chinesen. Er will nach vier verlustreichen Jahren mit ihrer Hilfe aus der Misere kommen. Aixtron war seit Monaten auf der Suche nach einem finanzkräftigen Partner. Goetzeler verspricht sich von FGC einen besseren Zugang zum chinesischen Markt und das dringend nötige Kapital für Forschung und Entwicklung. Die Chinesen wollten Aixtron operativ unangetastet lassen.

FGC ist ein chinesischer Investmentfonds. Die Mehrheit daran hält Liu, den Rest die regionale Investmentgesellschaft Xiamen Bohao. Sie steuern ein Drittel des Kaufpreises bei, der Rest wird mit Krediten finanziert. Dahinter steht laut Finanzkreisen der chinesische Staatsfonds Sino IC, der in die Chip-Branche investieren soll.

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