Alphabet Datenschutz-Sorgen können Gewinn der Google-Mutter noch nichts anhaben

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Gewinnanstieg dank Trumps Steuerreform

Google war 2013 vergleichsweise früh bei Uber eingestiegen und hat in einem Gerichtsvergleich 2017 ein weiteres Aktienpaket bekommen. Ausgewiesen wird er jetzt bei der Mutter. Alphabets eigentlicher operativer Gewinn ohne den Uber-Effekt stieg um 22 Prozent, was ebenfalls über den Erwartungen der Analysten liegt.

Ein wesentlicher Grund für den enormen Gewinnanstieg war auch die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump, durch die die Abgaben an den Fiskus noch weiter gedrückt werden konnten. Die effektive Steuerquote des Alphabet-Konzerns schrumpfte im Jahresvergleich von 20 auf lediglich 11 Prozent.

Die Trump-Regierung hatte die Unternehmenssteuern in den USA zu Jahresbeginn von 35 auf 21 Prozent gesenkt, dank etlicher Schlupflöcher und Sonderregeln zahlen einige Konzerne unterm Strich jedoch noch deutlich weniger.

von Matthias Hohensee, Georg Buschmann, Frank Doll

Bei den Kosten zeigte sich unterdessen eine kräftige Steigerung, nicht zuletzt, weil in New York ein neues Gebäude für 2,4 Milliarden Dollar gekauft worden war und 5000 neue Mitarbeiter hinzukamen. Rund 2000 davon kommen von der Übernahme der Smartphone-Aktivitäten von HTC. Google versucht im Hardwaremarkt weiter, an Apples Vorsprung und vor allem die Vormachtstellung Amazons bei intelligenten Lautsprechern heranzukommen. Nicht zuletzt deshalb wurde der Heim-Thermostat- und Kamerahersteller „Nest“ aus der Selbstständigkeit zurückgeholt und wieder bei Google eingegliedert. Amazons künstliche Intelligenz Alexa könnte einmal die schärfste Bedrohung für Googles Werbegeschäft werden. Dann nämlich, wenn die Interessenten Alexa direkt nach einem Produkt fragen, anstatt vorher auf Google zu suchen.

Für die Weiterleitung von Suchanfragen von dritten Seiten auf Google-Seiten fallen sogenannte „TAC“ an, „Traffic Aquisition Costs“. Die erreichten im Vorjahresquartal 22 Prozent des Werbeumsatzes, im abgelaufenen waren es bereits 24 Prozent. Damit stieg dieser Kostenblock prozentual so stark wie der gesamte Werbeumsatz auf 26,6 Milliarden Dollar. So stark war ein Werbeumsatz seit 2011 nicht mehr gestiegen. Das Geschäft lohnt sich aber weiterhin: Die Zahl der bezahltem Klick auf Werbeanzeigen stieg um 59 Prozent, die Preis pro Klick für den Werbetreibenden, also das, was Google bekommt, fiel dagegen um 19 Prozent. Solange die Zahl der Klicks weiter stark steigt ist das für das Unternehmen keine Bedrohung. Und günstigere Werbekosten können zudem überproportional neue Werbekunden anziehen.

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