Dazu gehören die autonomen Fahrzeuge oder Forschungslabor X, wo der Suchmaschinenanbieter neue, experimentelle Technologien austüftelt – „Moonshots“, also Vorhaben in der Größenordnung der Mondlandung. Die Experimente gehen bislang nur selten auf, zumindest kommerziell. Sie vermeldeten einen Verlust von 865 Millionen Dollar.
Der Thermostat-Hersteller Nest, die Gesundheitssparte Verily und Infrastrukturprojekt Fiber trugen nach Aussage von Alphabets Finanzchefin Ruth Porat am meisten zum Umsatz bei, der bei mageren 197 Millionen lag.
Doch verzichten kann Alphabet auf die hohen Investitionen kaum. Mit seinen „Wetten“ testet der Konzern neue Geschäfte, die langfristig so groß werden sollen wie die lukrativen Sparten. Und das ist auch nötig. Zwar bleibt Google nach Analyse von eMarketer mit einem Anteil von 56,9 Prozent vorerst Marktführer im weltweiten digitalen Werbegeschäft und liegt auch bei den mobilen Anzeigen mit 34,5 Prozent vorn. Doch das wesentlich jüngere Unternehmen Facebook hat bereits aufgeholt und hat sich mit 20,2 Prozent den zweiten Platz im mobilen Segment gesichert.
Alphabet muss sein Geschäft weiter entwickeln. Das neue Hardware-Segment könnte hier eine entscheidende Rolle spielen, schätzt Martín Utreras, Analyst bei eMarketer. Die neuen Geräte würden den Nutzer enger an den Konzern zu binden und mehr Abspielfläche für Werbung schaffen. „Wir denken, dass dies sowohl auf die Verkaufszahlen als auch die Werbeeinnahmen einzahlen wird.“
Auch der neue intelligente Assistent Allo werde für Google immer wichtiger werden, schätzt der IDC-Analyst Ramon Llamas Experte. „Kurzfristig ist die Bedeutung darauf beschränkt, Aufmerksamkeit zu erzeugen und die Nutzung anzukurbeln.“ Auf lange Sicht jedoch könnten mit einer Öffnung der Plattform für Entwickler viele neue Produkte entstehen.