Amazon wäre nicht Amazon, wenn der Konzern es beim Verkauf der smarten Lautsprecher belassen würde. Amazon-Prime-Kunden können nun auch per Stimme einkaufen. Wer kein Prime-Abo hat, muss weiter klicken.
Ein allzu großer Verlust ist das nicht. Je nach Wunsch kann der Einkauf via Alexa sehr zäh sein und frustrieren. Der Katalog des Onlineversandhauses ist gigantisch, gezielt etwas per Sprachsuche zu finden, kaum möglich
Kleines Beispiel:
Alexa, bestelle Hundefutter A, 15 Kilogramm.
Ich habe Futtersack X gefunden. Möchtest Du bestellen?
Nein.
Ich habe außerdem Hundefutter B - 25 KG gefunden. Möchtest Du Bestellen?
Nein. Stop.
[Neuer Versuch].
Alexa, bestelle Hundefutter A.
Ich habe Futtersack XY gefunden. Möchtest Du bestellen?
Nein. Stop.
[Mehrere Versuche und 15 Minuten später]
… Ich habe Frisbee Y gefunden. Möchtest Du bestellen?
Aaaah!
Das habe ich leider nicht verstanden.
Frustration beim Nutzer kontert Alexa mit stoischer Gelassenheit und Serviceorientierung. "Wir arbeiten daran, künftig auch Emotionen zu verstehen", sagte ein für den Bau des Echo verantwortlicher Manager im Gespräch mit der Fachzeitschrift "Computerbild". Das kann noch lustig werden.
Zum Produkt kommt man via Online-Shopping trotzdem schneller. Weiterführende Informationen zu den einzelnen Waren kann der Lautsprecher ohnehin nicht bieten.
Fairerweise: Wer austauschbare Standard-Ware wie Küchenrollen bestellen will, wird schneller fündig. Außerdem lernt Alexa anhand der bisherigen Bestellungen und des Nutzerfeedbacks stetig dazu. Um auf die Schnelle das gewohnte Waschmittel oder Spülmaschinentabs zu kaufen, ist die Assistentin schon jetzt geeignet.
Entscheidend ist ohnehin weniger, wie gut das Einkaufen gerade funktioniert, sondern welches Potential sich für Kunden und Konzern bietet. Amazon Echo "verändert radikal die Art, wie wir einkaufen", sagt etwa Handelsexperte Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb Research Center an der Hochschule Niederrhein, im Gespräch mit WiWo Online.
Während wir Echo beibringen, was wir eigentlichen wollen, gewöhnen wir uns zugleich daran, dass es gar nicht so merkwürdig ist, die Einkaufsliste im Wohnzimmer vorzulesen.