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Android Pay Google arbeitet am mobilen Bezahlen

Google Wallet setzte sich nicht durch - nun versucht der Internetgigant abermals, im Geschäft um das mobile Bezahlen mitzumischen. Mit Android Pay schlägt Google einen anderen Weg als Konkurrent Samsung ein.

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Mobile World Congress Google Sundar Pichai Quelle: dpa

Google steigt in das Geschäft ums mobile Bezahlen ein. Erneut.

Der Suchriese will Herstellern von Smartphones mit seinem Betriebssystem Android eine Plattform für mobile Bezahldienste zur Verfügung stellen. An diesem Angebot mit dem Namen Android Pay werde derzeit gearbeitet, sagte Google-Manager Sundar Pichai am Montag auf der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress in Barcelona. „Jeder soll einen Bezahldienst auf dieser Plattform aufbauen können.“

Aus welchen Gründen Amerikaner auf das Bezahlen per Handy verzichten

Mit dem 2011 eingeführten Google Wallet verfügt Google bereits über ein Online-Bezahlsystem. Mittels Wallet ist es möglich, mit seinem Smartphone zu bezahlen – dafür muss allerdings ein Pin-Code auf dem Smartphone eingegeben werden und es muss über einen Near-Field-Communication-Chip verfügen. Besonders viel Anklang fand Google Wallet nicht.

Nun startet Google also einen erneuten Versuch mit Android Pay, und schlägt einen anderen Weg ein: Der neue Dienst ist keine eigene App oder eigener Bezahldienst. Entwickler haben die Möglichkeit, Android Pay in ihre eigenen Apps einzubinden. Es bietet die technische Voraussetzung für Bezahldienste. „Google Wallet beispielsweise kann Android Pay nutzen“, sagte Pichai. Die Datenübertragung findet ebenfalls über Near-Field-Communication statt. Zudem ist ein Fingerabdruck vonnöten, um die Überweisung zu vollziehen.

Mit diesen Apps können Sie mobil bezahlen
YapitalDie QR-Code-App der Otto-Gruppe gilt ab November in 3.300 Rewe-Filialien und schon jetzt beim Schuhhändler Görtz so-wie Lieferungen von Otto, Sport Scheck, H.I.S. Jeans und anderen Anbietern. Quelle: Presse
CashCloudErmöglicht kostenlosen Geldtransfer an Freunde. Ab November verschickt das Luxemburger Startup NFC-Tags zum Zahlen an allen NFC-fähigen MasterCard- und Visa-Terminals. Quelle: Presse
mpassKunden des vom Mobilfunker Telefónica betriebenen mpass-Dienstes zahlen per NFC-Handy oder mit Funkstickern in mehr als 10.000 Geschäften mit Paypass-Terminal von Mastercard, darunter Douglas und Aral-Tankstellen. Quelle: Presse
NettoIn den rund 400 Filialen der Einzelhandelskette Netto können Kunden per QR-Code-App zahlen. Das Programm zeigt dem Nutzer auch aktuelle Angebote und Coupons an. Quelle: Presse
EdekaRund 100 Edeka-Filialen in Berlin und Hamburg akzeptieren QR-Code-Zahlungen. Auch Einkaufzettel, Lieblingsrezepte und aktuelle Wochenangebote enthält die Software. Quelle: Presse
PaycashBei 20 Filialen der Kaffeekette Cafetiero, einigen Hochschul-Mensen sowie mehreren Restaurants in Düsseldorf und Luxemburg können Kunden bereits Essen und Trinken mit der QR-Code-App von Paycash bezahlen. Quelle: Presse

Mit Android Pay bekämen die Hersteller von Android-Geräten den Zugang zu einem vergleichbaren Angebot wie der Bezahldienst Apple Pay im neuen iPhone 6. Dafür hatte Google vor wenigen Tagen Technologien von der Firma Softcard gekauft, dem mobilen Bezahldienst der amerikanischen Mobilfunkbetreiber.

Konkurrenzdruck wird größer

Google versucht damit, auf einem mittlerweile stark umkämpften Markt noch einmal mitzumischen. Erst vor wenigen Tagen hat Samsung den Zahlungsdienstleister LoopPay übernommen. Smartphones können mit Hilfe von LoopPay zu Kreditkarten werden. Denn anders als bei Apple Pay oder Google Wallet ist es möglich, mit einfachen Kreditkartenlesern zu bezahlen. Diese finden sich bereits in Millionen von Geschäften.

Terminals für Apple Pay oder Google Wallet dagegen finden sich bis jetzt nur in 250.000 Läden. Allerdings nimmt die Zahl zu. Der Automatenaufsteller USA Technologies hat jüngst 200.000 Selbstbedienungsautomaten mit Near-Field-Communications-Chips angekündigt.

Wie der Google-Service mit dem am Sonntag angekündigten Dienst Samsung Pay zusammenpassen könnte, ließ Pichai offen. Nach aktuellem Stand würden Android Pay und Samsungs Bezahldienst parallel existieren.

Das Problem für Google: Samsung ist einer der wichtigsten Hersteller von Android-Smartphones – und hat ein probates Interesse, seinen eigenen Dienst anstelle des Google-Produkts prominent einzubinden.

Aktuell beträgt der Umsatz mit dem mobilen Bezahlen 3,5 Milliarden Dollar. Bis 2018 soll der Umsatz allerdings auf 118 Milliarden Dollar ansteigen. rechnet der Branchendienst eMarketer vor.

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