Angriff auf Amazon und Netflix Disney baut Video-Streamingsparte auf

Im Kampf um Zuschauer und gegen Konkurrenten wie Netflix und Amazon kreiert Disney eine neue Streaming-Sparte. Das Sport- und Familienangebot steht im Mittelpunkt.

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Mit neuen Streaming-Diensten will Disney gegen die Konkurrenz ankämpfen. Quelle: AP

New York Der Medienkonzern Disney baut einen eigenen, vielseitigen Bereich für Video-Streamingdienste auf und will damit die Platzhirsche Netflix und Amazon angreifen. Es gebe einen rasant steigenden Bedarf nach Online-Videos in der Welt, teilte der Konzern am Mittwoch mit.

Kevin Mayer, bisher Chief Strategy Officer für Ankäufe wie Pixar, Marvel, Lucasfilm und BamTech wird laut einem Bericht der „New York Times“ Vorsitzender der neuen Disney-Sparte „Direct-to-Consumer und International“, einer Einheit aus diversen Abonnement-Streaming-Diensten.

Disney-CEO Bob Iger sagte in einem Statement, die neue Sparte positioniere das Unternehmen besser für die Zukunft. Die Neuorganisation werde Disney helfen, „Verbraucher weltweit besser als je zuvor in den Bereichen Unterhaltung und Sportinhalt mit mehr Auswahl, Personalisierung und Komfort zu beliefern“.

Die neuen Dienste, die Disney gegenüber Netflix und Amazon wettbewerbsfähig machen sollen, beinhalten unter anderem den Sportdienst ESPN Plus, der im Frühling eingeführt werden soll. Zudem will Disney ab Ende 2019 einen familienorientierten Streaming-Dienst anbieten, der auf den Marken Disney, Marvel, Lucasfilm und Pixar basiert.

Abgerundet wird das Streaming-Portfolio von Hulu, einem bereits etablierten Dienst, dessen Angebot sich auf ältere Zuschauer konzentriert. In jüngsten Gewinnberichten hat Iger die Streaming-Initiativen des Unternehmens angepriesen.

Im Februar hatte er Analysten mitgeteilt, dass er dran glaube, dass Disneys Streaming-Dienst mit Netflix konkurrieren kann. Der Vorteil des Unternehmens sei laut Iger, dass es bereits die Rechte für wertvolle Franchise-Unternehmen wie „Star Wars“ und Inhalte von Box-Office-Kraftwerken wie Pixar und Marvel besitzt.

Disneys TV-Sender ESPN hat zuletzt allerdings viele Abonnenten verloren, die zu Netflix wechselten. Der Rivale hat weltweit inzwischen rund 118 Millionen Abonnenten.

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