Anzeigenkooperation Burda und Pro Sieben Sat 1 wollen Werbung gemeinsam vermarkten

Im Kampf um Werbekunden sind Pro Sieben Sat 1 und Burda eigentlich Konkurrenten. Aber gegen Internetriesen wie Facebook tun sie sich jetzt zusammen.

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Zentrale der Hubert Burda Media. Quelle: dpa

München Die Medienkonzerne Pro Sieben Sat 1 und Hubert Burda wollen mit maßgeschneiderter Werbung für Frauen mehr Geld verdienen. Mode- oder Kosmetikfirmen können künftig mit den beiden Medienunternehmen zusammen Werbekampagnen gestalten, die aufeinander abgestimmt in den Fernsehsendungen und Zeitschriften laufen. Dazu hätten sie eine Kooperation bei Inhalten und Vermarktung vereinbart, teilten die Medienkonzerne am Montag in München mit.

Ein Pilotprojekt rund um die ProSieben-Sendung „Germany's next Topmodel“ funktioniert so: Die Chefredakteurin der Burda-Zeitschrift „Elle“ trat in der Sendung auf und suchte ein Model für eine Modestrecke im Heft; die „Bunte“-Chefredakteurin machte mit den jungen Frauen ein Interview-Training; die „Topmodel“-Siegerin kommt auf den Titel der Modezeitschrift „Harpers Bazaar“. Dazu habe der Schmuckhersteller Pandora ein großes Werbepaket gekauft, bei dem ein früheres Topmodel im Fernsehen und in den Frauenzeitschriften Werbung mache, die redaktionellen Beiträgen ähnlich sei, erklärte eine Burda-Sprecherin.

Ein anderes Pilotprojekt ist die ProSieben-Sendung „Digital Shot“, in der Fotografen gegeneinander um eine Veröffentlichung in der Burda-Zeitschrift „Instyle“ antreten. „Werbekunden wird hier ein gemeinsames Paket aus Product Placements, Print-Advertorials sowie diversen digitalen Bausteinen geboten“, teilen die Partner mit.

Burda-Vorstand Philipp Welte sagte, beide Häuser „stehen für eine besondere Nähe zu weiblichen Zielgruppen“, und „auf der Basis unserer inhaltlichen Kompetenzen schaffen wir gemeinsame Plattformen, die wir jetzt für den Werbemarkt öffnen“. Zum erhofften Umsatz- und Ergebniszuwachs machten die Firmen keine Angaben.

Die Zusammenarbeit soll zunächst auf „Fashion und Beauty“ konzentriert werden. Die gemeinsame Digitalvermarktung werde ausgebaut. „Wir schauen vom Kunden aus auf unsere medialen Kanäle und unsere Fähigkeiten und entwickeln für ihn maßgeschneiderte Kommunikationslösungen“, sagte Welte der Werbe-Fachzeitschrift „w&v“. Es gehe dabei nicht um Mengenrabatte für die Werbekunden, sagte Burda-Vorstand Philipp Welte der Werbe-Fachzeitschrift „w&v“. Sondern es gehe darum, mit den Werbekunden ein für die verschiedenen Kanäle passendes, einheitliches Angebot zu entwickeln.

Damit wollen Sender und Verlag, die im Kampf um Werbekunden eigentlich Konkurrenten sind, auch gegen Google und Facebook punkten. „Allein Facebook hat 2017 in Deutschland mehr mit Werbung umgesetzt, als alle deutschen Publikumszeitschriften zusammen“, sagte Welte.

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