Apple-Konkurrent Samsung erwartet Rekordgewinn

Die angekündigten Zahlen des südkoreanischen Elektronikriesen bleiben aber unter den Erwartungen der Anleger. Bei der Elektronikmesse CES stellt Samsung unterdessen ein Konzept zur Vernetzung seiner Geräte vor.

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Seoul/Las Vegas Der Chip- und Smartphone-Konzern Samsung Electronics hat für das abgelaufene Quartal einen Betriebsgewinn in Rekordhöhe in Aussicht gestellt. Er werde voraussichtlich bei umgerechnet 11,8 Milliarden Euro (15,1 Billionen Won) liegen, teilte der koreanische Konzern am Dienstag mit. Damit verfehlt der Apple-Konkurrent die Erwartungen: Von Thomson Reuters befragte Analysten waren im Schnitt von 15,9 Billionen Won ausgegangen. An der Börse in Seoul verbuchte die Aktie entgegen den Trend ein Verlust von 0,9 Prozent.

Sollte Samsung die vorläufigen Zahlen Ende Januar bestätigen, wäre dies ein Anstieg des Gewinnes um 64 Prozent. Der Umsatz soll um 24 Prozent zulegen und würde mit 66 Billionen Won (51,5 Milliarden Euro) die Markterwartungen leicht verfehlen. Der Konzern kann zwar von der großen Nachfrage nach DRAM-Speicherchips profitieren. Das Ergebnis wurde aber von einer stärkeren Landeswährung und Bonuszahlungen geschmälert. Unklar ist, wie sich die Nachfrage nach Chips in diesem Jahr entwickelt. Im Smartphone-Bereich ist Samsung durch chinesische Anbieter unter Druck.

Auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas hat der Elektronikriese unterdessen ein umfassendes Konzept zur Vernetzung unterschiedlichster Geräte angekündigt. Die Vision schließt nicht nur Computer, Smartphones und Fernseher ein, sondern auch Kühlschränke, Klimaanlagen und Waschmaschinen.

Im Frühjahr will Samsung das neue SmartThings veröffentlichen. Das Programm vereint Anwendungen wie Samsung Connect, Smart Home und Smart View, um alle vernetzten Geräte aus einer Hand zu verwalten und zu steuern. Außerdem wird Samsung seinen Kunden eine eigene Cloud-Lösung („SmartThings-Cloud“) anbieten. In diesen Dienst soll auch der Service Ignite der Samsung-Konzerntochter Harman einfließen, über den Autos vernetzt werden.

Zuvor hatte Samsung bereits ein Konzept zum Bau von riesigen Fernsehern vorgestellt, die aus kleineren Modulen zusammengesetzt werden, ohne dass die Ränder der Module zu sehen sind. Auf der Messe zeigte der Konzern ein Modell mit einer Bildschirmdiagonalen von 146 Zoll (3,7 Meter). Mit der Bauart können aber quasi beliebig große Fernseher produziert werden.

Bei dem Modulsystem, das Samsung „The Wall“ nennt, wird durch eine neuartige Technik möglich gemacht, die „Micro-LED“ getauft wurde. Dabei wird jedes Pixel von einer eigenen Mini-LED dargestellt. Ähnlich wie bei der OLED-Technik leuchten diese LEDs selbst, daher kann auch eine Hintergrundbeleuchtung verzichtet werden. Preise und einen konkreten Termin für die Markteinführung nannte Samsung nicht.

Samsung betonte bei der Präsentation auf der CES die Bedeutung des Assistenzsystems Bixby, das ähnlich wie Amazon Alexa, Google Assistant, Siri von Apple oder Cortana von Microsoft funktioniert. Samsung-Kunden in Deutschland müssen sich bei Bixby allerdings noch gedulden, weil der Dienst bislang nur auf Koreanisch und Englisch angeboten wird.

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