Apple Neue Emojis sollen für mehr Vielfalt sorgen

Ein schwules Pärchen gibt es schon, jetzt soll auch eine Regenbogenflagge her. Ab Herbst will Apple über 100 neue Emojis verfügbar machen. Mit den Neuerungen wirbt der Konzern für mehr Diversität und Gleichberechtigung.

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Eine Auswahl der 100 neuen Emojis.

Der Internetkonzern Apple hat am Montagabend die vierte Vorab-Version seines neuen iPhone-Betriebssystems iOS 10 veröffentlicht und über 100 neue sowie neu gestaltete Emojis integriert. Auf die finale Version müssen Nutzer zwar noch bis Herbst warten. Die neuen Emoji sind in der Beta jedoch bereits enthalten. Sie steht seit Montagabend für Entwickler zum Download bereit.

Im Zentrum der Neuerungen stehen Frauen, die es nun auch als Sportlerinnen oder in klassischen Männerberufen zur Auswahl geben soll. Mit dem Upgrade auf iOS 10 sollen somit unter anderem Surferinnen und Gewichtheberinnen sowie Privatdetektivinnen zum Standard-Repertoire gehören. Wie bei früheren Emojis sollen auch die Hautfarben individuell angepasst werden können.

Weiterhin gibt es neue Familienkonstellationen wie zum Beispiel einen alleinerziehenden Vater zweier Kinder und auch die seit langem gewünschte Regenbogenflagge hat ihren Einzug in die Emoji-Familie gefunden, womit Apple laut eigener Aussage für mehr Vielfalt sorgen will. Man wolle sicherstellen, dass beliebte Motive die Diversität der Menschen überall wiedergeben, schreibt das Unternehmen auf seiner Homepage.

Für die größten Schlagzeilen sorgte jedoch ein anderes Emoji, das der Konzern mit der neuen iOS-Version kurzerhand ersetzt hat. Statt des silbernen Revolvers soll es nun nur noch eine giftgrüne Wasserpistole geben. Die Änderung ist eine Reaktion des Unternehmens auf eine Debatte der vergangenen Wochen. Im Zuge der Olympischen Spiele wollte das für Emojis zuständige Unicode-Konsortium zwei Gewehrsymbole integrieren, die für das Sportschießen stehen sollen. Apple hatte sich im Verbund mit Microsoft vehement gegen die Einführung ausgesprochen.

Die Streichung des Revolvers kann auch als Statement gegen Hass-Postings im Internet verstanden werden, weil die Waffen-Emojis immer wieder gezielt in Sozialen Netzwerken eingesetzt werden. Vor einigen Monaten noch wurde ein Franzose zu einer Haftstrafe von sechs Monaten verurteilt, nachdem er seiner Ex-Freundin wiederholt Drohbotschaften mit dem Waffensymbol zugeschickt hatte. Im vergangenen Jahr startete eine Gruppe namens „New York Against Gun Violence“ („New York gegen Waffengewalt“) mit ihrer Webseite disarmtheiphone.com eine Kampagne gegen Apples Gewehr-Emoji.

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